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Wie der Weichselbraun-Scam auf Youtube funktioniert

Mirjam Weichselbraun lockt in die Falle. © Screenshot / Canva Pro
Mirjam Weichselbraun lockt in die Falle. © Screenshot / Canva Pro
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Der Lockvogel heißt Mirjam Weichselbraun, und am Ende geht es nur um eines: Geld auf einer zweifelhaften Webseite einzuzahlen, die sich als Aktien- und Krypto-Broker ausgibt. auf Youtube wird derzeit offenbar intensiv und gleichzeitig verdeckt eine ominöse Webseite namens CapitalMarket24 beworben, die nur eines zum Ziel hat: Unbedarften Menschen, die ihr Geld anlegen wollen, dieses aus der Tasche zu ziehen. Zuletzt hat die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) eine Warnung vor dem Anbieter herausgegeben.

Der Scam läuft dabei so ab: In Youtube-Werbungen wird aktuell Zuseher:innen ORF-Star Mirjam Weichselbraun präsentiert, wie sie gerade ein Interview gibt. In dem Clip, der ganz offensichtlich aus dem regulären TV geklaut und dann mit einer AI-Stimme verändert wurde, lockt den User auf eine Webseite, die dem reichweitenstarken News-Portal orf.at nachempfunden wurde. Dort geht die Geschichte aus dem Video weiter.

Gefälschte orf.at-Seite lockt zum nächsten Schritt

Es hätte in der Sendung „Willkommen Österreich“ einen „schweren Skandal“ zwischen der Moderatorin (sic!) Christoph Grissemann und Gast Mirjam Weichselbraun gegeben. Die zwei hätten vor laufender Kamera gestritten, weil Weichselbraun behauptet hätte, sie könne aus 250 Euro in 3-4 Monaten eine Million machen. Das hat natürlich nie stattgefunden, und die gefakte orf.at-Seite läuft eigentlich auf der Domain selbstentfaltungmeister.com.

Wer den Blödsinn aber durchhält, der wird am Ende des gefälschten orf.at-Artikels auf die Plattform „Immediate Momentum“ verwiesen, die sich dann aber schließlich als CapitalMarket24. Durch Angabe von Name, Mail-Adresse und Telefonnummer bekommt man dort auch gleich einen Account, und (besonders gefinkelt) – es ruft auch sofort ein Mitarbeiter der angeblichen Trading-Plattform an.

In brüchigem Deutsch wird erklärt, dass man besser als Bitpanda sei, jegliche Art von Aktien und Krypto-Assets handeln würde, es sehr niedrige Gebühren gebe (bloß 0,0026% pro „Operation“, wie gesagt wird), aber am wichtigsten: wie man denn nun Geld einzahlen wolle, um zu traden. Lieber per Kreditkarte oder sogar Krypto-Assets, die man an eine Wallet senden soll?

Finanzmarktaufsicht warnt vor CapitalMarket24

Auf die Frage, aus welchem Land CapitalMarket24 denn sei, heißt es, dass das Unternehmen Büros überall in Europa habe, etwa in London, Mailand und auch Wien. Ab 250 Euro sei man dabei, da sind sie wieder, die 250 Euro, die Weichselbraun angeblich zu der Million gemacht haben soll. Hier brechen wir schließlich ab, weil sich das Gespräch nur mehr darum dreht, dass man eine Mail öffnen, einen Link klicken und Kreditkartendaten auf einer Webseite eingeben soll.

Fest steht jedenfalls, dass die FMA vor dem Abschluss von Geschäften mit CapitalMarket24 seit einigen Wochen warnt. Der Anbieter hätte keine Berechtigung, konzessionspflichtige Bankgeschäfte in Österreich anzubieten, und außerdem gebe es Verwechslungsgefahr mit einem anderen Finanzdienstleister. Wer nach CapitalMarket24 googelt, sieht auch schnell, dass Betrugswarnungen in den letzten Wochen zugenommen haben.

Tückisch bei Check des Anbieters ist, dass es „hervorragende“ Bewertungen bei TrustPilot für CapitalMarket24 gibt. Insgesamt stellt sich hier die Frage, wie es der unseriöse Anbieter mit Werbung mit gefälschten Inhalten auf Youtube und schließlich auch noch auf Trustpilot schafft. Hier sind die Betreiber eben dieser Plattformen gefragt, diesen Scam, der sehr aufwendig aufgebaut wurde, nicht zu unterstützen.

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