Wie man Rechenkapazitäten für die Forschung am Coronavirus spendet

Was kann man tun, außer im Büro und zu Hause hocken, sich die Hände waschen und die Nachrichten verfolgen? Nun, wer (quasi) aktiv etwas gegen das Coronavirus tun will, der kann dem Aufruf von Wissenschaftlern der Universität Stanford folgen. Denn diese bitten derzeit Unterstützer auf der ganzen Welt, ihnen Rechenkapazität für die Forschung an Therapien gegen das neuartige Coronavirus zur Verfügung zu stellen.
Und das funktioniert so: Gewillte Nutzer können ihre Computer über ein kleines Programm an „folding@home“ (FAH) teilnehmen lassen. Via so genanntem „Distributed Computing“ kann der eigene Rechner dann an der Erforschung des Andock-Prozesses des Virus am menschlichen Körper teilnehmen lassen. Das Komplizierte daran ist, dass das Spike-Protein, mit dem der Virus an Lungenzellen andockt, ständig eine Proteinfaltung („protein folding“) durchmacht und so permanent neue Formen annimmt.
Für Mac, Windows & Linux
Mit der folding@home-Software, die man am eigenen Rechner installiert, sollen ungenutzte CPU- und GPU-Rechenkapazitäten für die Forschung zugänglich gemacht werden. Als Nutzer kann man festlegen, ob der Computer nur verwendet wird, wenn man ihn gerade selbst nicht verwendet, oder ob nebenbei gerechnet werden kann. Verfügbar ist das kostenlose Programm für Linux, Windows und MacOS.
Insgesamt erhoffen sich die Stanford-Wissenschaftler, Erkenntnisse für ein Gegenmittel zu gewinnen. Die Software für verteiltes Rechnen (man sieht es ihr an) gibt es schon seit vielen Jahren – und wurde bisher schon dafür eingesetzt, um bei der Entwicklung von Therapien für Krankheiten helfen, die durch Proteinfaltung ausgelöst wurden. Insofern passt der jetzige Einsatz rund um COVId-19 sehr gut.
Österreicher unterstützt mit Wettbewerb
Ein junger österreichischer Entwickler, der für das Blockchain-Projekt Tezos arbeitet, unterstützt folding@home übrigens mit einem kleinen Wettbewerb. Johann Tanzer will Menschen dazu animieren, Rechen-Power zur Verfügung zu stellen. Dafür hat er einen Preis von 340 XTZ (umgerechnet etwa 1.000 Dollar) zusammengestellt. Diesen soll der bekommen, der bis 30. März am meisten Rechen-Power für Stanford bereit stellt.