Zukunft der Arbeit

Wie sich der Arbeitsmarkt der Zukunft an Gen Z und Gen Alpha anpassen muss

© Fabio Kucas/Unsplash
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Gen Z und Gen Alpha: Geboren in einer Ära der Digitalisierung und des sozialen Wandels gelten sie als Wegbereiter einer völlig neuen Arbeitskultur. Doch wie müssen sich Unternehmen anpassen, um ihren Bedürfnissen gerecht zu werden? Ein Blick auf ihre Werte, Stärken und die historischen Ereignisse, die sie geprägt haben, liefert mögliche Antworten auf diese Frage, die vor allem für Personalabteilungen und Führungskräfte von Interesse sein sollten.

Social Media, Vielfalt, Inklusion und soziale Gerechtigkeit

Gen Z umfasst diejenigen, die in den späten 1990er und den frühen 2010er Jahren geboren wurden und ist bekannt für ihre Technologieaffinität, da sie mit modernen Technologien wie Smartphones und sozialen Medien aufgewachsen ist. Ihre digitale Sozialisation soll ihnen ausgeprägte Multitasking-Fähigkeiten ermöglichen. Die Generation Z schätzt in der Regel Vielfalt und setzt sich für soziale Gerechtigkeit und Inklusion ein. Angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten zeigt sie eine pragmatische Einstellung und sucht nach praktischen Lösungen für globale Herausforderungen. Ihre Fähigkeit, online Informationen zu recherchieren und Probleme selbstständig zu lösen, prägt ihr Verhalten in der modernen Welt.

Network of Executive Women und Deloitte untersuchen Gen Z

Die Generation Z wird bald die bevölkerungsreichste Generation der Welt und in den USA die vielfältigste Generation in der Geschichte des Landes sein. Ihr Eintritt in die Weltbühne wird tiefgreifende Auswirkungen auf den Arbeitsplatz, den Einzelhandelskonsum, die Technologie, die Politik und die Kultur haben. Im Gegensatz zu den Millennials haben sie eine ganz eigene Sicht auf Karrieren und eine einzigartige Definition von Erfolg im Leben und am Arbeitsplatz. Die Gen Z kann die Welt schnell und grundlegend verändern.

Gemeinsam mit dem Network of Executive Women (NEW) hat Deloitte die wachsende Belegschaft der Generation Z näher untersucht, um herauszufinden, wie sich der Arbeitsmarkt verändern muss, um sie zufrieden zu stellen.

Gehalt wichtig, aber nicht alleinig im Vordergrund

Mittlerweile wurde in den Medien schon oft über die geringe Betonung von Geld bei Gen Z gesprochen. Allerdings hat die Studie festgestellt, dass die Realität in Bezug auf Gehalt und Vergütung viel nuancierter ist. Geld und Gehalt bleiben, der Umfrage nach, auch für Gen Z von Bedeutung. Aber auch andere Dinge wichtig, wie Work-Life-Balance, flexible Arbeitszeiten, Vergünstigungen und Zusatzleistungen. Gen Z sieht sich in der Position, diese Zusatzleistungen von Arbeitgebern zu erhalten, zusätzlich zum Gehalt. Und obwohl das Gehalt der wichtigste Faktor bei der Entscheidung für einen Job bleibt, schätzen die Befragten das Gehalt weniger als jede andere Generation.

Flache Hierarchien und mehr Organisationsformate

Ein weiterer wichtiger Punkt, der wahrscheinlich nicht überrascht, ist, dass Gen Z in der Zukunft völlig flache Hierarchien verlangen wird. Grundsätzlich soll diese Generation nicht den traditionellen Karriereweg verfolgen wollen, sondern bevorzugt verschiedene Arbeitsformate. Es sei daher wichtig, mehr Organisationsformate hinzuzufügen, um den Bedürfnissen und Vorlieben von Gen Z-Talenten gerecht zu werden und ihre Fähigkeiten und Potenziale bestmöglich zu fördern.

Laut den Autor:innen der Studie müssen Unternehmen grundlegend verändern, wie sie Talente einstellen, halten und entwickeln. Die Zeiten, in denen Arbeitgeber:innen einfach nur Stellenbeschreibungen mit einem Uni-Abschluss abgleichen konnten, sollen vorbei sein. Gen Z möchte eine Vielzahl von verschiedenen Fähigkeiten erwerben, anstatt sich auf eine einzige Spezialisierung festzulegen.

Inklusivität und sozialer Aktivismus

Auch Inklusion und Vielfalt sind entscheidende Faktoren, die Gen Z bei der Wahl ihres Arbeitgebers berücksichtigt. Gen Z-Analysen zeigen ihre Priorisierung von sozialem Aktivismus. Sie wollen für Organisationen arbeiten, deren Werte mit ihren eigenen übereinstimmen. Ethik, Praktiken und soziale Auswirkungen beeinflussen ihre Meinung über den Arbeitsplatz. Unternehmen, die in Zukunft attraktiver für diese Generation sein wollen, müssen somit ihr Engagement für gesellschaftliche Herausforderungen wie Nachhaltigkeit, Klimawandel und Hunger unter Beweis stellen.

Gen Alpha, die Ersten, die vollständig im 21. Jahrhundert geboren wurden

Auch die Nachfolgegeneration Generation Alpha gewinnt langsam aber sicher die Aufmerksamkeit von Personalverantwortlichen. Doch wer genau gehört eigentlich zur Alpha-Generation? Was zeichnet sie aus? Dan Schwabel von Workforce Intelligence hat sich in seinem Artikel „The Future of Work According to Generation Alpha“ mit der Frage beschäftigt, welche Faktoren die Arbeitswelt der junge Gen Alpha bestimmen könnten.

Die Generation Alpha, benannt nach dem ersten Buchstaben des griechischen Alphabets, ist die erste Generation, die vollständig im 21. Jahrhundert geboren wurde. Ihr Aufwachsen inmitten einer Pandemie, einer Rezession, neuen Arbeitsmodellen wie Remote-Arbeit und der aktuellen AI-Revolution wird sie als Generation prägen und einen dauerhaften Einfluss auf ihre berufliche Zukunft haben.

Dazugehörig sind diejenigen, die von 2010 und bis in die 2020er Jahre geboren wurden. Es handelt sich offensichtlich um eine Generation, die noch sehr jung ist und erst allmählich die Welt im Alleingang betritt. Personen aus dieser Generation sind noch in der frühen Phase ihrer Entwicklung ist, daher gibt es noch keine endgültige Beschreibung ihrer Hauptmerkmale. Ihre Charakteristika werden sich im Laufe der Zeit definieren. Da die ältesten Vertreter dieser Generation noch Kinder im Volksschulalter sind, stehen sie noch am Anfang ihrer Bildung und Erziehung.

KI als Teil des Arbeitsalltags

Trotzdem gibt es bereits viele Prognosen darüber, was Generation Alpha auszeichnen könnte und auch tatsächlich Sinn macht. So wächst Generation Alpha von Geburt an in einer hyperdigitalisierten Welt auf. Smartphones, Tablets und das Internet sind für sie alltägliche Begleiter. Auch Künstliche Intelligenz ist nun Teil ihres Lebens. Sie betrachten Alexa, Siri und Chatbots als Alltagsgegenstände, die ihnen bei der Erreichung ihrer Ziele helfen und ihre Bedürfnisse erfüllen.

Das alles verschafft ihnen einen enormen Wettbewerbsvorteil im Laufe ihres Lebens, könnte jedoch die digitale Kluft zwischen den Generationen weiter vergrößern. Es besteht die Möglichkeit, dass ältere Generationen auf dem Arbeitsmarkt Schwierigkeiten damit bekommen könnten, eine Verbindung zu den Alpha-Arbeitnehmer:innen herzustellen. Sie würden dem Beitrag von Schwabel nach indirekte technologische Kommunikation gegenüber menschlicher Interaktion priorisieren.

Dennoch könnte Gen Alpha durch genau diese Tech-Affinität im Gegensatz zu früheren Generationen möglicherweise die wachsende Nachfrage nach Arbeitskräften befriedigen, sofern der erwartete Rahmen gegeben ist.

Jobwahl basierend auf Flexibilität

Es soll außerdem eine Lernkurve geben, wenn es darum geht, die Vorlieben von Gen Alpha am Arbeitsplatz anzusprechen. Zum einen könnten Arbeit und das Private zum Zeitpunkt ihres Eintritts in die Arbeitswelt weiter verschmelzen. Dies würde daran liegen, dass viele von Eltern aufgezogen werden, die seit der Pandemie remote arbeiten können. Die Alphas könnten dementsprechend nicht für Unternehmen arbeiten wollen, die keine Flexibilität bieten, unabhängig davon, was die Stellenbeschreibung vorsieht. Sie sollen eher bereit sein, für weniger Geld zu arbeiten, um mehr Kontrolle darüber zu haben, wann, wo und wie sie ihre Aufgaben erledigen.

Neue Definition von Bildung

Durch ihre frühe Einführung in die Bereiche Sprachsteuerung und KI soll Gen Alpha schneller lernen und das Gelernte auf eine neue Weise anwenden können. Virtuelles Lernen wird, zumindest dem Artikel nach, weiterhin sehr gefragt sein, insbesondere Kurse, die spielerisch gestaltet sind. Gen Alpha soll das Sammeln von Fähigkeiten „wie das Sammeln von Münzen in einem Videospiel betrachten“, was ihnen ermöglicht, ihre Karrieren schnell und mit wenig Aufwand voranzutreiben.

Nach Schwabel wird Gen Z ähnlich wie Gen Alpha Bildung neu definieren wollen. Sie werden praktische Fähigkeiten höher gewichten als Abschlüsse und hochgradig personalisierte Schulungen erwarten. Ob sich diese Prognosen tatsächlich bewahrheiten, wird sich in den kommenden Jahren noch zeigen.

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