Wien: 225 neue ausländische Firmen siedelten sich 2021 an
Trotz der im Jahr 2021 anhaltenden Corona-Krise konnte sich Wien weiterhin als attraktiver Standort für internationale Unternehmen positionieren. Mit der Ansiedlung von 225 ausländischen Betrieben verzeichnete die Hauptstadt im vergangenen Jahr laut der Wirtschaftsagentur Wien die zweitbeste Ansiedlungsbilanz der jüngeren Vergangenheit. Diese Ansiedlungen haben auch einen ökonomischen Effekt. Sie lösten in Wien etwa 442 Millionen Euro an Investitionen aus und schafften 2.673 Arbeitsplätze.
Zahlen noch nicht auf Vorkrisenniveau
„Dieses klare Bekenntnis von 225 internationalen Betrieben zum Standort Wien zeigt, dass unsere vorausschauende und stabile Kurssetzung auch im Ausland als Basis für den wirtschaftlichen Erfolg geschätzt wird“, sagt Bürgermeister Michael Ludwig zu den Zahlen. Im Vergleich zu 2020 übersteigen die Ansiedlungen 2021 bei den ausgelösten Investitionen die Vorjahreswerte um zwei Drittel (68 Prozent), die Zahl der gesicherten Arbeitsplätze ist um mehr als die Hälfte (56 Prozent) gestiegen. Weiter unerreicht seien aber die Ansiedlungszahlen des Jahres 2019. Nach bewältigter Corona-Krise strebt die Stadt jedoch ein Übertreffen der Rekordwerte in den kommenden Jahren an.
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Gerade im letzten Jahr hat die Stadt ihre Aktivitäten im internationalen Standortmarketing intensiviert. „In der internationalen Bewerbung des Wirtschaftsstandorts lassen wir auch 2022 nicht locker und führen unsere globalen Aktivitäten konsequent weiter. Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ist es umso wichtiger, möglichst viele Unternehmen davon zu überzeugen, dass Wien immer ein guter Nährboden für wirtschaftlichen Erfolg und internationalen Austausch ist“, so Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.
US-Firmen kommen häufiger nach Wien
Mit 17 angesiedelten Betrieben haben es die USA unter die Top Drei der Herkunftsländer geschafft. Deutschland bleibt wie auch in der Vorjahren Spitzenreiter mit 41 Unternehmen, gefolgt von Italien mit 19 Projekten. „Neulinge“ gibt es in der Ansiedlungsbilanz 2021 auch. So befinden sich laut der Wirtschaftsagentur unter den Neuansiedlungen in Wien erstmals Betriebe aus Tunesien und Kamerun. Die 225 neuen ausländischen Betriebe in Wien seien quer über alle Wirtschaftsbranchen verteilt. Speziell in Life Sciences oder im IKT-Bereich seien viele tätig.
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Ein Beispiel für die Neuansiedlungen aus dem IKT-Bereich stammt eigentlich ursprünglich aus Österreich: Dynatrace, das 2005 in Linz gegründet wurde und mittlerweile an der New York Stock Exchange notiert ist. Im letzten Jahr eröffnete das global tätige Unternehmen mit Firmensitz in Boston in Wien ein neues Forschungs-und Entwicklungslabor. Auch die in Budapest gegründete Programmierschule Codecool setzt auf Wien als neue wirtschaftliche Heimat.
Wirtschaftsagentur berät Expats
Zu den Herausforderungen, die der Standort Wien hier immer noch bewältigen muss, zählt das Heranholen von qualifizierten Fachkräften aus dem Nicht-EU-Ausland. Denn die internationalen Firmen brauchen hier dringend Unterstützung. Ein Hilfsmittel ist das Expat Center der Wirtschaftsagentur Wien. Hier sollen internationale Fachkräfte Beratung zu verschiedenen Themen erhalten. Bisher wurden laut der Wirtschaftsagentur bei mehr als 15.000 Beratungsgesprächen individuelle Hilfestellung bei Themen rund um familiäre Veränderungen, Berufswechsel, Umzug oder Krankheit geleistet. Mindestens 2.500 jährliche Beratungsgespräche erwartet die Agentur in Zukunft.