Wien: Ab ersten Juni werden Solaranlagen auf Gründächern extra gefördert
Bereits im Jänner kündigte Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky eine „Solaroffensive“ an und gab bekannt, dass die österreichische Hauptstadt sich zur „Solarmusterstadt“ entwickeln soll. Dafür wurde die Förderungssumme von Photovoltaik-Anlagen für 2021 von einer Million auf drei Millionen verdreifacht und der Wiener Ökostromfonds damit aufgestockt. In den nächsten vier Jahren soll sich die Gesamtleistung von Wiens Solaranlagen so verfünffachen, von 50 auf 250 MWpeak, bis 2030 sind dann 800 MWpeak geplant.
Zu viel Hitze verringert Leistung von Solarmodulen
Seit der Bekanntgabe der Solaroffensive Anfang des Jahres fehlten zu den Zielsetzungen auch entsprechende neue Maßnahmen. Damit soll jetzt begonnen werden. Czernohorszky: „Wir wollen kreative und städtetaugliche Lösungen für den Ausbau von Sonnenstrom vorantreiben. Dafür stehen nun neue und mehr Förderungen zur Verfügung.“ Wie der Klimastadtrat jüngst bekannt gab, werden ab dem ersten Juni nun die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf Gründächern mit einer neuen Förderschiene unterstützt.
Die Leistung von Photovoltaikanlagen wird durch eine zu hohe Erhitzung der Module gemindert. Dementsprechend ist es für die Effizienz förderlich, wird ein zu hoher Temperaturanstieg verhindert. Neben schwimmenden PV-Modulen, welche durch diesen Umstand international immer interessanter werden, ist eine entsprechende Kombination von Begrünung und in weiterer Folge Beschattung der Module eine Möglichkeit. Die Stadt Wien fördert daher nun sowohl die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf begrünten Dächern, als auch, wie bereits zuvor, die Begrünung von Dächern.
US-Forscher entwickeln Beschichtung für langlebigere Solarzellen
Fassaden und Dächer sollen stärker für Solarenergie genutzt werden
Damit die Stadt Wien das ehrgeizige Ziel einer Verfünffachung der Gesamtleistung der Solarenergie erreichen kann, müssen pro Jahr Solarenergie-Anlagen in der Größenordnung von 90-100 Fußballfeldern erbaut werden, so der Klimastadtrat Anfang des Jahres. Dafür sollen aber bisher die Freiflächen Wiens nicht verringert werden. Vielmehr sollen Dächer, Fassaden, Betriebe und Schulen Standorte zur Solarenergie-Erzeugung werden. „Die Stadt Wien wird dabei als engagiertes Vorbild vorangehen und, wo immer es möglich ist, PV-Anlagen auf öffentlichen und stadtnahen Gebäuden und Flächen errichten“, so Czernohorszky. Außerdem sollen Solarenergie-Projekte, wie die Entwicklung von PV-Folien und fassadenintegrierte Photovoltaik durch die Stadt Wien verstärkt gefördert werden. Die neue Förderschiene für Photovoltaikanlagen auf Gründächern ist somit ein erster Schritt.