Wien bekommt eines der größten Blockchain-Zentren der Welt
In Wien soll an der Wirtschaftsuniversität mit dem Austrian Blockchain Center (ABC) eines der größten Blockchain-Forschungszentren der Welt eingerichtet werden. Beteiligt sind 21 wissenschaftliche Einrichtungen und 54 Unternehmen, das Ziel ist es, das Blockchain-Knowhow in Österreich zu bündeln. Finanziert wird das ABC als COMET Forschungszentrum (K1) über die FFG vom BMVIT, dem BMWD, den Ländern Wien, Niederösterreich und Vorarlberg, sowie Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft. Das ABC ist eines von drei K1-Zentren, für die insgesamt ein Budget von 54 Millionen Euro zur Verfügung steht.
„Das Zentrum ist für Österreich eine große Chance, um auf diesem zukunftsträchtigen Gebiet den Anschluss an die Hightech-Giganten in den USA und Asien nicht zu verlieren. Auch die Förderung sogenannter ‚Hidden Champions‘ – das sind der Öffentlichkeit kaum bekannte, inhabergeführte Weltmarktführer – ist uns ein Anliegen“, sagt der wissenschaftliche Leiter und Koordinator des Zentrums, Alfred Taudes, der an der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) auch das Forschungsinstitut für Kryptoökonomie leitet.
Die 5 Schwerpunkte am Austrian Blockchain Center
Das ABC wird insgesamt fünf Schwerpunkte setzen, um die sich jeweils unterschiedliche Beteiligte kümmern:
- „Cryptography, Technology & Security“ (Koordination SBA Research)
- „Cryptoeconomic Modelling & Blockchain Applications for Business“ (Koordination WU Wien)
- „Emerging Industries & Blockchains in Manufacturing“ (Koordination FH St. Pölten)
- „Data Science Methods for Blockchain Analytics & Predictions“ (Koordination AIT und RIAT)
- „Legal and Political Implications“ (Koordination WU Wien)
Konkrete Projekte sind auch schon geplant, etwa im Bereich der Kundenidentifikation bei Banken und Versicherungen oder bei der Prüfung von Unternehmen und der Steuererhebung. Geforscht und entwickelt wird auch zu grenzüberschreitenden Kapitalmarkttransaktionen, zu einem möglichen digitalen Zentralbankgeld und Industrie 4.0.
Alfred Taudes im Interview:
https://vimeo.com/290942536
Für Österreich ist das ABC nicht die erste Initiative Forschungskompetenz im Bereich Blockchain aufzubauen. Seit heuer gibt es an der WU Wien das Institut für Kryptoökonomie, das Taudes gemeinsam mit Shermin Voshmgir leitet. 2017 wurde mit dem RIAT ein privat finanziertes Forschungsinstitut ins Leben gerufen. Die Einrichtung des ABC werde zu einer deutlichen Intensivierung dieser Aktivitäten führen und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze beitragen, heißt es in der Aussendung.