Wien: Betriebsansiedelungen stagnieren auf hohem Niveau
Wie erfolgreich eine Stadt als Wirtschaftsstandort ist, wird auch daran gemessen, wie viele neue Unternehmen pro Jahr sich ansiedeln. Laut neuesten Zahlen der Wirtschaftsagentur Wien waren es 2023 227 Ansiedlungen internationaler Unternehmen, sie investierten insgesamt 430 Millionen Euro und schufen 1.300 Arbeitsplätze. Damit ist die Zahl der Firmen, die einen neuen Standort in Wien eröffnet haben, zwar gegenüber 2022 leicht gesunken, das Investitionsvolumen aber hat sich gegenüber dem (sehr schwachen Jahr 2022) fast vervierfacht.
„Im vergangenen Jahr kamen Unternehmen aus 53 Ländern nach Wien. Unter den 10 stärksten Herkunftsländern liegt Deutschland auf Platz 1, die Ukraine reiht sich gemeinsam mit der Schweiz auf Platz 2 ein. Auch die USA sowie Italien zählen heuer wieder zu den Top 10. Vermehrt vertreten sind auch Länder aus dem asiatischen Raum, die Wien als neue wirtschaftliche Heimat sehen“, heißt es in einer Aussendung. Hervorgehoben wird die Ansiedelung von Panza Robotics aus der Slowakei, das sich auf die Forschung und Entwicklung von intelligenten Servicerobotern spezialisiert hat. In Österreich sucht Panza die Nähe zu Infineon, dem Silicon Alps Cluster und der Joanneum Research-Forschungsgesellschaft.
Laut Wirtschaftsagentur wurden seit 2004, also in den vergangenen 20 Jahren, 3.000 neue ausländische Unternehmen bei ihrer Ansiedlung in Wien betreut. „Diese haben durch ihren Start in Wien 25.000 Arbeitsplätze geschaffen. Im Zuge ihrer Ansiedlung haben die neuen Unternehmen insgesamt fast 5 Milliarden in den Standort Wien investiert“, heißt es weiter. „Diese Bilanz zeigt, dass sich die Zuzüge internationaler Unternehmen über die Jahre auf einem hohen Niveau halten und die Betriebe auch in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dem Ruf Wiens folgen“, so Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien.
Absolutes Rekordjahr war bisher 2019
Die Zahlen der vergangenen Jahre zeigen aber auch, dass das Rekordjahr bei den Ansiedelungen 2019 war. Damals wurden 266 neue Unternehmen in Wien angesiedelt, bei einer Rekordinvestitionssumme von 731 Millionen Euro. Damals kamen die Central European University, die weltgrößte Bank ICBC aus China, der Eisenbahnhersteller CRRC (China Railway Rolling Stock Corporation) sowie N26 mit einem neuen Wienbüro dazu.
Dann, ab dem Corona-Jahr 2020, sind die Zahlen sowohl in der Quantität der Firmen als auch bei den Investitionssummen ein wenig zurückgegangen. Vor 2018 war die Zahl der angesiedelten neuen Firmen immer unter 200, damit konnte sich Wien also trotz der Krisenjahre ab 2020 auf hohem Niveau halten. Hier der Überblick über die Entwicklung von 2018 bis 2023:
Jahr | Anzahl neuer Unternehmen | Investitionen (in Mio. Euro) | Neue Arbeitsplätze |
---|---|---|---|
2018 | 221 | 231 | – |
2019 | 266 | 731 | 1.972 |
2020 | 218 | 263 | 1.718 |
2021 | 225 | 442 | 2.673 |
2022 | 237 | 110 | 1.100 |
2023 | 227 | 430 | 1.300 |
N26, Talent Garden & ICBC: Neuer Rekord bei Ansiedelungen in Wien