Analyse

Immo-Krise: Wien hat jetzt die am stärksten fallenden Betongold-Preise

© Stefan Steinbauer auf Unsplash
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2022 kletterten sie auf einen Höchststand, doch 2023 schlägt die Kehrtwende zu: Die Immobilienpreise in vielen europäischen Hauptstädten sind im Sinkflug, und das besonders an der Donau. Denn wie Bloomberg in seinem „City Tracker“ ermittelt hat, sind in Wien zweistellige Rückgange gegenüber dem Höchststand vor einem Jahr gemessen worden, was „sogar das schwer angeschlagene Stockholm übertraf“, heißt es in einer aktuellen Bloomberg-City-Tracker-Analyse.

„Wien hat sich zum schwächsten Wohnimmobilienmarkt unter den großen europäischen Hauptstädten entwickelt“, so die führende Plattform für Wirtschaftsinformationen. „In den jüngsten Monatszahlen verzeichnete die österreichische Hauptstadt einen Einbruch von 12,2% beim Quadratmeterpreis gegenüber dem Höchststand vor einem Jahr. In Stockholm gingen die Preise um 6,4% zurück“, heißt es seitens Bloomberg. Unter den neun derzeit beobachteten Städten würden derzeit nur Madrid, Mailand und Zürich Zuwächse vorweisen können.

Kurze Fixzinsbindungen können bei immer teureren Immokrediten helfen

Zinserhöhungen wirken sich auf den Immo-Markt durch

Dass die Immobilienpreise in Österreich fallen, dürfte Marktbeobachter:innen nicht wundern. Der österreichischen Nationalbank (OeNB) zufolge sind Preise im Land im ersten Quartal 2023 im Vorjahrsvergleich um im Schnitt 0,4 Prozent zurückgegangen. Das ist weniger drastisch als viele erwarteten, denn immerhin sagte die OeNB Anfang des Jahres eine Marktblase voraus – sprach von einer Überbewertung von satten 39 Prozent. Nach jahrelangen, teilweise stark steigenden Preisen kam die Kehrtwende Ende 2022. Da sind die Preise für Wohnimmobilien laut Statistik Austrian in Österreich erstmals seit 2016 im Vergleich zum Vorquartal gesunken.

Die neuesten Bloomberg-Zahlen zeigen nun erste starke Auswirkungen auf dem Wiener Markt, wo Betongold traditionell am teuersten ist. „Wien wird zum Epizentrum der Immo-Krise in Europa“, schreibt Bloomberg. Grund ist in der Inflation und der stetig steigenden Leitzinsen zu suchen, die die Immobilienkredite immer teurer werden lassen – die Nachfrage sinkt, die Überhitzung kühlt ab, die Preise sinken. Die gestiegenen Zinsen sind derweil zu einem ordentlichen Problem für jene geworden, die sich in den letzten Jahren Kredite mit variablen Zinsen genommen haben, und jetzt vor deutlich höheren monatlichen Rückzahlungen stehen. Währenddessen ist die Wohnungsnot (siehe etwa Salzburg) zum Wahlkampfthema geworden.

Zinserhöhungen entwickeln sich bei Immokrediten zur gefährlichen Finanzfalle

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