Stadt Wien fördert die Begrünung von Gebäuden mit 500.000 Euro
„Grünfassaden sind natürliche Klimaanlagen, eine Grünwand mit 850 m² Fläche kühlt immerhin in etwa so viel wie 75 Klimageräte mit 3000 Watt Leistung und acht Stunden Betriebsdauer“, sagt Ulli Sima, Umweltstadträtin von Wien. Um Hitzeinseln in der Stadt nächste Sommersaison zu lindern, müssen jetzt Maßnahmen gesetzt werden, ist sich die Wiener Stadtregierung sicher und stockt daher den entsprechenden Fördertopf massiv auf.
Bis zu 20.200 Euro pro Projekt
Wurde bisher die Begrünung von Gebäuden nur mit insgesamt 100.000 Euro gefördert, sind es in der aktuellen Förderperiode gleich 500.000 Euro. Die maximale Förderhöhe pro Projekt beträgt laut Aussendung für die Begrünung von Fassaden 5.200 Euro, für mehr Grün in Innenhöfen gibt es bis zu 3.200 Euro und Dachbegrünungen werden sogar mit bis zu 20.200 Euro gefördert (hier geht es zu den Förderrichtlinien).
Eine Fassadenbegrünung kühlt nicht nur auf natürlichem Weg, heißt es vonseiten der Stadt: „Eine durchdacht angelegte Pflanzenhülle ist zudem ein natürlicher Schutzschild gegen Schlagregen und UV-Strahlung und erhöht dadurch die Lebensdauer einer Fassade. Die Attraktivität von Gebäuden kann durch Wandgrün maßgeblich gesteigert werden, denn als gestalterisches Element sind Fassadenbegrünungen eine ästhetische Aufwertung der Bausubstanz“.
Bürokratische Hürden bei Gehsteig-Fassaden
Dennoch kommen auf Eigentümer, die ihre Fassade bepflanzen wollen, einige bürokratische Hürden zu. Von der Idee bis Umsetzung inklusive Förderung hat man je nach Fall laut einer offiziellen Anleitung mit bis zu fünf Wiener Behörden zu tun _ unter anderem der Baupolizei, dem Bundesdenkmalamt, dem Magistrat für Verkehrsorganisation und Verkehrsangelegenheiten oder dem für Straßenverwaltung und Straßenbau. Denn: Die gehsteigseitige Fassade befindet sich „im öffentlichen Gut“, weshalb unter anderem um eine Bewilligung für die Straßenbenutzung angesucht werden muss, selbst, wenn die Begrünung den Boden nicht berührt.
Die für die Förderung zuständige Wiener Umweltschutzabteilung stellt jedenfalls über „Die Umweltberatung“ eine kostenlose Erstberatung zur Verfügung. Ein zweiter Termin ist kostenpflichtig, der Betrag wird aber rückerstattet, sollte die Maßnahme wirklich umgesetzt werden. Am 2. Dezember gibt es zusätzlich einen Beratungsnachmittag von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr in der Wiener Planungswerkstatt, 1080 Wien, Friedrich-Schmidt-Platz 9.