Wien: Häuser sollen einfacher Solaranlagen und Begrünungen bekommen
Die Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) hat gemeinsam mit der Wohnbautsprecherin der NEOS Wien, Selma Arapovic, heute die Bauordnungsnovelle 2023 vorgestellt. Die neue Wiener Bauordnung legt den Fokus auf leistbares Wohnen und Klimaschutz. Sie umfasst Themen wie den Schutz von Altbauten und strengere Regeln für Kurzzeitvermietungen, um Wohnraum zu sichern.
Die Novelle enthält auch Erleichterungen, wie einfachere Bewilligungen für Photovoltaikanlagen und Fassadenbegrünungen sowie die weitere Reduzierung von Versiegelungen, um das Klima zu schützen. Es wird ein „Gebäudepickerl“ eingeführt, das regelmäßige Kontrollen der Bausubstanz ermöglicht und Mängel dokumentiert. Neubaubewilligungen werden nur noch nach Vorlage einer Abbruchbewilligung erteilt.
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Ausbau der Ladestationen für E-Autos
Die Regulierung von Kurzzeitvermietungen wird auf Nicht-Wohnzonen ausgeweitet. Vermietungen der eigenen Wohnung über Plattformen wie Airbnb sind aber weiterhin für maximal 90 Tage im Jahr erlaubt. Die Stellplatzverpflichtung wird durch ein Zonenmodell ersetzt und in Gebieten mit guter öffentlicher Anbindung reduziert. Gleichzeitig wird die E-Ladeinfrastruktur ausgebaut.
Die Bewilligung von Photovoltaikanlagen wird vereinfacht und die Solarverpflichtung bei Neubauten verdoppelt. Eine Verpflichtung für Wohnneubauten, PV-Anlagen zu installieren, gibt es bereits seit 2020 (bei Gewerbeimmobilien sogar seit 2014), nun wird diese hinsichtlich kWp verdoppelt. Auch Fassaden- und Dachbegrünungen sollen erleichtert werden. Bodenversiegelungen werden weiter reduziert und bestimmte Liegenschaftsteile müssen in Zukunft begrünt werden.
Die neue Bauordnung tritt bereits dieses Jahr in Kraft. Der Prozess zur Entwicklung der Novelle begann im November 2022 und basiert auf Vorschlägen und Impulsen von Fachleuten und Vertretern aller Parteien, heißt es aus dem Rathaus. Der Gesetzesentwurf soll am 23. November im Wiener Landtag beschlossen werden.
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