Studie

Wien: Mehr als 20 Mrd. Euro notwendig für Klimaneutralität 2040

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„Solaroffensive“, „Solarfelder groß wie Fußballfelder“, „25.000 neue Bäume“, „Klimamusterstadt“- als die Stadt Wien Anfang des Jahres erste Anhaltspunkte für die klimafreundliche Transformation der Stadt bekannt gab, klangen diese bereits sehr nach Superlative. Nun ist dieser Weg zum großen Ziel „Klimaneutralität 2040“ auch mit entsprechenden Zahlen hinterlegt. Auch da zeigt sich erneut eine Superlative. Das internationale Wirtschaftsberatungsunternehmen Compass Lexecon hat im Auftrag der Wien Energie eine Studie erstellt, wie Wien das selbstgesteckte Ziel erreichen kann. Diese zeigt verschiedene Szenarien für ein klimaneutrales Wien auf. Dabei zeigt sich: Der Strombedarf wird in den nächsten Jahren deutlich steigen, aber die Klimaneutralität bis 2040 ist möglich. Das wird aber auch entsprechende Kosten verursachen. So wird die Klimaneutralität volkswirtschaftliche Gesamtinvestitionen zur Dekarbonisierung in den Sektoren Stromerzeugung, Wärme und Mobilität der Studie zufolge insgesamt 21,2 Milliarden Euro benötigen.

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Größte Baustelle bleibt die Wärme

Als größte Baustelle aber auch den größten Hebel der Dekarbonisierung nennen die Studienautor:innen den Bereich Wärmesektor. Für den Bereich Wärme inklusive thermische Sanierung, den Wechsel der Heizungssysteme und den Fernwärmeausbau sind daher laut der Studie allein mehr als 18 Milliarden Euro notwendig, um diesen entsprechend zu transformieren. Das liegt vor allem an der großflächigen bisherigen Nutzung von Erdgas zum Heizen in vielen Wiener Wohnungen. Das soll sich in den nächsten Jahren ändern. So wird im klimaneutralen Wien 2040 etwa 56 Prozent des Wärmebedarfs  über die Fernwärme abgedeckt, so die Prognosen der Studie. Diese Fernwärme stammt dabei zu einem Großteil aus Geothermie, also Erdwärme, und Großwärmepumpen. Der Anteil von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen würde dem Szenario der Studie zufolge 2040 nur noch bei 13 Prozent liegen, wobei die Anlagen mit Grünem Gas betrieben werden sollen. Die übrigen 31 Prozent des Wärmebedarfs sollen vor allem durch Müllverbrennungsanlagen und Abwärme aus der Industrie gedeckt werden.

Wo entsprechend die Möglichkeit des Fernwämeanschlusses entfällt, sollen Wärmepumpen, Anergienetze und individuelle Quatierslösungen zum Einsatz kommen. In der „Hochphase der Umrüstungen in den 2030er Jahren müssen pro Jahr etwa 1.500 Gebäude auf Wärmepumpen umgerüstet werden“, zeigt die Analyse. In einigen Pilotprojekten gemeinsam mit Wiener Wohnen und Wohnbaugenossenschaften soll nun erforscht werden, wie theoretische Lösungen auch im Einzelfall optimal umgesetzt werden können.

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E-Mobilität erhöht Strombedarf

Neben dem Wärmebereich ist auch in der Stadt Wien, wie auch auf Bundesebene, der Bereich der Mobilität eine weitere große Herausforderung auf dem Weg zur Klimaneutralität. So ist der Studie zufolge die erwartete E-Mobillität verantwortlich für den massiven Anstieg des Strombedarfs. So wird der Stromendenergiebedarf für Mobilität in 2040 auf 3,15 Terawattstunden geschätzt. Das wäre im Vergleich zu heute  eine Versiebenfachung, so die Angaben dazu. 1,3 Milliarden Euro benötigt es an Investitionen für den Bereich der Ladeinfrastruktur, so die Studienautor:innen.

Allgemein prognostiziert die Studie einen Anstieg des Strombedarf in Wien bis 2040 um 65 Prozent auf rund 15,7 Terawattstunden, wobei die Stromproduktion im Stadtgebiet Wien aufgrund des Wegfalls von thermischen Kraftwerken und begrenzter erneuerbarer Potentiale zurückgeht. Dafür wird der Wärmebedarf durch Effekte der Sanierung und des Klimawandels um 18 Prozent abnehmen, was dafür sorgt, dass der Endenergiebedarf Wiens bis 2040 um rund 27 Prozent abnimmt.

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