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Wien rittert um Europa-Zentrale von Liquid AI – Scoop

Das Team von Liquid AI auf der Bühne. © Liquid AI
Das Team von Liquid AI auf der Bühne. © Liquid AI
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Paris hat Mistral AI, London hat Synthesia und Eleven Labs, Köln hat DeepL, München hat Helsing und ein OpenAI-Büro – und Wien könnte zum Europa-Standort für das AI-Startup Liquid AI werden. Denn hinter den Kulissen laufen derzeit von Seiten mehrerer Organisationen Anstrengungen, das Jungunternehmen rund um den iranisch-österreichischen Gründer Ramin Hasani und CTO Mathias Lechner, der seinen PhD am Institute of Science and Technology Austria (ISTA) absolvierte, nach Wien zu holen.

Konkret geht es darum, wie Trending Topics in Erfahrung gebracht hat, dass Liquid AI seine Europazentrale in Wien einrichtet. Das AI-Startup hat seine Wurzeln wie berichtet in der österreichischen Hauptstadt an der TU Wien, hat seinen Hauptsitz aber mittlerweile in Boston, Massachusetts, und bezeichnet sich selbst als Spin-off des renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT). Insgesamt hat das Startup bisher satte 300 Mio. Dollar Investments eingesammelt, unter anderem von Chip-Hersteller AMD. Hasani ist auch Mitglied der Bold Community.

Liquid AI: „Wir haben große Pläne für Wien“

Im Oktober 2024 sagte Hasani im Interview mit Trending Topics: „Wien liegt mir so sehr am Herzen, weil ich glaube, dass die Talente hier außergewöhnlich sind.“ Und weiter: „Wir haben große Pläne für Wien. Wir denken darüber nach, als Teil der Expansion einen europäischen Hauptsitz einzurichten. Und wir denken über Wien nach.“ Direkt bemüht darum, dass die Ansiedelung klappt, sind ABA, Wirtschaftsagentur Wien, Stadt Wien, Wirtschaftskammer Wien sowie Wirtschaftskammer Österreich.

Neben den Talenten, die Liquid AI unter anderem an der TU Wien finden könnte, ist eines essenziell: Rechenleistung. Liquid AI hat mit seinen Liquid Foundation Models (LFMs) kleine, schlanke Alternativen zu den derzeit am Markt dominierenden Transformer-Modellen entwickelt. Diese sollen etwa auch direkt auf Smartphones laufen können, um dort „Edge AI“ ohne externe Server-Anbindung direkt am Gerät zu ermöglichen. Aber: Um diese LFMs auch errechnen zu können, braucht es eben sehr viel GPU-Leistung.

Letztendlich dürfte das auch der Knackpunkt sein, auf wie viel Rechenleistung Liquid AI in Wien zugreifen könnte. Unkompliziert ist die Angelegenheit nicht, da Wien dem Vernehmen nach mit anderen Standorten um Liquid AI buhlt. Auch sind EU-Vorgaben zu Förderungen (Stichwort „De minimis“) zu berücksichtigen. Jedenfalls aber sollen die involvierten Organisationen und Agenturen wie auch Liquid AI grundsätzlich willens sein, das die Ansiedelung auch klappt.

Liquid AI: „Wir haben große Pläne für Wien“

„Europäischen KI-Hub in Wien schaffen“

Durch die Entwicklungen am AI-Markt (500 Mrd. Dollar für „Stargate“ in den USA, mehr als 400 Mrd. Euro für AI-Infrastruktur in der EU usw.) werden KI-Unternehmen immer wichtiger für den Standort. Sie könnten künftig für mehr Wertschöpfung, Arbeitsplätze, Steueraufkommen usw. sorgen und auch Pull-Faktor werden, wenn es darum geht, weitere Ansiedelungen in einem Hub zu schaffen.

„Liquid AI ist ein hervorragendes Beispiel für die erstklassige Forschung und Lehre an österreichischen Hochschulen, wie hier am Beispiel der TU Wien. Mein Team und ich stehen in Gesprächen mit den Gründern von Liquid AI“, so Marion Biber, Head of INVEST in AUSTRIA bei der Austrian Business Agency (ABA). „Österreich ist ein dynamischer Standort für KI. Ein starkes Forschungsnetzwerk, gezielte Förderprogramme, eine aktive Community sowie ein großer Talentpool fördern den Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Diese Tatsachen und verglichen mit anderen Ländern noch moderate Lebenshaltungskosten machen Österreich zu einem spannenden Hub für KI-Entwicklungen und internationale Veranstaltungen wie TED AI.“

Auch international namhafte Akteure wie Canva, Blackshark und Dynatrace stammten aus Österreich bzw. seien hier tätig, auch das Linzer AI-Startup NXAI rund um Sepp Hochreiter hebt Biber hervor. „Die universitären Forschungen an alternativen Modellen von KI-Pionier Hochreiter und seinem Team sind weltweit anerkannt. Dank des hervorragenden Rufs der JKU Linz und den AI-Studiengängen kommen viele Talente nach Österreich. Hochreiter ist auch Mitgründer des Startups NXAI, dessen Ziel es ist, die wissenschaftliche Exzellenz aus Europa in die Industriepraxis zu überführen.“ Weitere Beispiele seien Forschungseinrichtungen wie das Research Center for Molecular Medicine (CeMM) oder das gerade neu gegründete AITHYRA-Institut für KI in der Biomedizin der ÖAW und der Boehringer Ingelheim Stiftung.

„Ansiedlungen dieser Art können dazu beitragen, einen europäischen KI-Hub in Wien zu schaffen, der nicht nur viele internationale Talente anzieht, sondern regional auch zahlreiche neue Jobs und eine steigende Wertschöpfung generiert. Wien bietet dafür ideale Voraussetzungen – hohe Lebensqualität, leistungsstarke Forschung & Entwicklung sowie attraktive Förderungen. Dadurch wird Wien zum Katalysator für die Entstehung weiterer KI-Startups in Österreich und ein bedeutender Standort im globalen KI-Ökosystem“, heißt es seitens Kambis Kohansal Vajargah, Head of Startup-Services und Deputy Head of Founder-Services (Gründerservice) der Wirtschaftskammer Österreich.

„Das Interesse von Liquid AI zeigt, wie attraktiv der Standort Wien mittlerweile auch für Trailblazer der Branche ist. Sollte sich Liquid AI für Wien entscheiden, wird die Wirtschaftsagentur Wien das Unternehmen jedenfalls intensiv betreuen“, heißt es seitens der Vienna Business Agency.

Liquid AI: MIT-Spinoff mit österreichischen Wurzeln holt 250 Mio. Dollar Investment

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