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Wien setzt künftig stark auf Shared Mobility – Ausschreibung für Carsharing geplant

Carsharing von Elektroautos mit Eloop. © Eloop
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Die neue Wiener Stadtregierung steht, und das Programm von Rot-Punk steht. Wichtiger Teil der Pläne von Bürgermeister Ludwig und seinem neuen Vize Christoph Wiederkehr (NEOS) ist natürlich das Thema Zukunft der Mobilität. Und auch wenn Österreichs Hauptstadt für seine gut ausgebauten Öffis bekannt ist, gibt es ein noch klareres Bekenntnis zu Shared Mobility. Also gute Nachrichten für Anbieter von E-Scooter, E-Bikes oder Carsharing.

„Die Fortschrittskoalition schafft bis 2025 die Voraussetzungen zur Gewährung einer Mobilitätsgarantie für alle Bürger. Den Wienerinnen und Wienern soll auch ohne Fahrzeugbesitz volle Mobilität gewährleistet werden“, heißt es im Programm. „Zur Erreichung dieses Ziels werden – neben der weiteren Stärkung des öffentlichen Verkehrs – Angebote der Sharing-Mobilität stark ausgebaut.“

Klar: Die Öffentlichen Verkehrsmittel können und müssen ausgebaut werden – es wird sogar eine Stadtseilbahn zwischen Hütteldorf und Ottakring geplant. Doch auf private Anbieter kann und will man auch nicht verzichten. Eine zentrale Rolle bei den Vorhaben, Bus, U-Bahn und Bim um Sharing-Angebote zu erweitern (vor allem für die „Last Mile“ von der Station zum Endziel) soll die Wien-Mobil-Stationen spielen, die immer öfter in der Stadt an Knotenpunkten aufpoppen. Dort soll man an einem Fleck Leihräder, E-Scooter, Carsharing-Fahrzeuge, Lastenräder oder sogar Boxen für die sichere Verwahrung von Fahrrädern vorfinden.

Übergangslösung für Wiener Citybikes startet

„Die Stadt Wien etabliert sowohl physisch als auch digital eine starke Dachmarke für Angebote der Sharing Mobility und baut zur Bündelung der Services ein Netz aus Mobilitätsstationen auf. Unser Ziel sind zehn neue vollausgestattete Hubs pro Jahr bis 2025“, heißt es. Ziel sind 100 solcher Mobilitätsstationen. Für Anbieter wie Tier Mobility oder Bolt, die ihre Flotten ständig um neue Fahrzeuge erweitern, ist das eine wichtige Information. Sie werden sich künftig überlegen müssen, wie sie diese Mobil-Stationen in ihre Konzepte einbinden.

Mit diesem Konzept als Dach gibt sich die Stadtregierung die Möglichkeit, vor allem den Wildwuchs bei E-Scooter-Anbietern in den letzten Jahren in geregeltere Bahnen zu lenken. Bereits heuer in April sind neun neue Regeln in Kraft getreten, um die Flut der Roller auf Gehsteigen etwas einzudämmen (Trending Topics berichtete). Doch das bedeutet nicht, dass Wien die E-Scooter nicht haben möchte, im Gegenteil – sie werden als wichtige Ergänzung zu den Öffentlichen Verkehrsmitteln gesehen. „Citybikes und E-Scooter sollen Bestandteil des öffentlichen Verkehrsangebotes für „die letzte Meile“ werden“, heißt es. „Wir planen Gratis-Ladestationen für E-Bikes.“

Carsharing mit Fokus auf E-Antrieb und Randbezirke

Das alles bedeutet aber nicht, dass „volle Mobilität ohne Fahrzeugbesitz“ die komplette Abschaffung des Autos zum Ziel ist – das wird sich angesichts von 260.000 Menschen, die täglich nach Wien pendeln, ohnehin nie ausgehen. Die Stadtregierung will aber dafür sorgen, dass mehr Menschen weg vom eigenen Wagen auf Carsharing switchen – das ist in Wien auch nach vielen Jahren Car2go/DriveNow/ShareNow und Startup-Angeboten wie Eloop noch immer keine Selbstverständlichkeit.

Und da gibt es einen neuen Fokus: „Innovative Modelle wie Carsharing sollen ihr Geschäftsgebiet erweitern und mit klimaschonenden E-Fahrzeugen unterwegs sein. Dafür soll die Stadt Wien Anreize schaffen. Wir streben ein Angebot in allen Bezirken bis 2023 an“, heißt es im Programm. Und – und das ist für die Betreiber wohl die interessanteste Info: Diese „gezielten Anreize für Carsharing-Anbieter“ wird eine Ausschreibung bringen, die eine Geschäftsgebiet-Vorgabe beinhaltet.

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