Wiener Donauinsel-Schafe gut für streng geschützte Insekten
Dank eines EU-Projektes durften heuer 70 Schafe zur „Sommerfrische“ auf die Wiener Donauinsel. Dort haben sie 14 Hektar Wiesenfläche abgegrast, etwa 20 Fußballfelder, und damit nicht nur CO2 gespart, sondern auch einen Lebensraum für andere seltene Tiere erhalten: „Schafe lassen beim Grasen immer auch Pflanzen übrig. Dadurch entstehen Wiesenbereiche mit längerem und kürzerem Pflanzenstand. Das kommt gefährdeten, streng geschützten Insektenarten wie Schmetterlingen, Fang- und Heuschrecken zugute“, heißt es seitens der Stadt Wien.
Winter in Niederösterreich
Die Krainer-Steinschafe, eine seltene, genügsame Rasse, dürfen nun noch bis Mitte November auf ihrer Sommerweide bleiben und kehren dann in ihr Winterquartier nach Lassee in Niederösterreich zurück. Im Frühjahr werden sie wieder auf die „Insel“ umsiedeln. Die Stadt Wien hat die Schafe von dem Betrieb WUK bio.pflanzen – Soziale Landwirtschaft Gänserndorf „geleast“ – ein Schäfer besucht die Tiere auf der Donauinsel einmal täglich.
Mehr Schmetterlinge und Heuschrecken
Im Norden der Donauinsel gibt es große, naturnah gehaltene Wiesenflächen, auf denen ein Elektrozaun die Weide der Schafe absteckte. Wenn die Tiere eine Stelle abgegrast hatten, wurde der Zaun ein Stück versetzt. Die Wiesen bieten bei Schafen besonders beliebten Klee und Wildkräuter wie Salbei und Schafgarbe. Die Schafbeweidung ist Teil des EU-Klimaschutz-Projekts LIFE DICCA der Fachabteilung Wiener Gewässer. Das Projekt wird von einem Monitoring begleitet, das laut Wiener Gewässer bereits jetzt im Vergleich zu maschinell gemähten Wiesen ein erhöhtes Aufkommen streng geschützter Insektenarten wie Schmetterlingen, Fang- und Heuschrecken belege.
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