Future Food

Wiener Startup BioBalkan sichert Arbeitsplätze in einer der ärmsten Regionen Europas

BioBalkan-Mitbegründer Hans-Jörg Hummer bei Radanska Ruza in Serbien © BioBalkan/Schmuecking
BioBalkan-Mitbegründer Hans-Jörg Hummer bei Radanska Ruza in Serbien © BioBalkan/Schmuecking
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Seit einem Jahr verkauft das Wiener Startup BioBalkan Aufstriche wie Ajvar – das Erfolgsrezept ist einfach: hochwertige Bio-Zutaten und eine liebevolle Verarbeitung per Hand. Bei Startup-Wettbewerben löffelt die Jury gierig jedes Glas leer. „Dass die Produkte gut schmecken ist das Wichtigste“, findet auch Marijana Miljković, die das Jungunternehmen gemeinsam mit Hans-Jörg Hummer und Christopher Opancar auf die Beine gestellt hat. Guter Geschmack ist aber nicht das Einzige, denn BioBalkan ist auch ein Social Business und unterstützt Menschen in einer der ärmsten Regionen Europas.

Sozialbetrieb in Südserbien

In der südserbischen Gemeinde Lebane liegt das Durchschnittseinkommen bei ungefähr 130 Euro pro Monat. Wer kann, zieht weg und sucht woanders Arbeit – für alleinerziehende Mütter, Frauen mit Behinderungen oder langzeitarbeitslose Frauen ist das allerdings in der Regel keine Option. Für sie hat das Sozialunternehmen Radanska Ruža einen Platz. Der kleine Betrieb verarbeitet Obst und Gemüse zu Aufstrichen und verkauft die üblicherweise in Serbien. So war es zumindest, bis BioBalkan-Mitgründer Christopher Opancar auf den kleinen Betrieb gestoßen ist. 50.000 Gläser mit Ajvar und anderen Delikatessen wurden vergangenes Jahr in Radanska Ruža für das Wiener Startup abgefüllt.

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Umstieg auf Bio und ganzjährige Jobs

BioBalkan eröffnet dem Sozialbetrieb den internationalen Markt, schafft und sichert dadurch Arbeitsplätze und unterstützt den Betrieb auch noch beim Umstieg auf Bio. Denn für das Wiener Jungunternehmen verarbeitet Radanska Ruža ausschließlich Bio-Obst und Bio-Gemüse, während für den Heimatmarkt Produkte aus herkömmlicher Landwirtschaft hergestellt werden. Um auch das noch zu ändern, setzt BioBalkan nun auf eine Crowdfunding-Kampagne, bei der 20.000 Euro eingesammelt werden sollen.

Mit dem Geld soll einerseits der Umstieg auf Bio finanziert werden, andererseits soll damit der Ankauf von Obst und Gemüse vorfinanziert werden. Mit 2.000 Euro pro Mitarbeiterin könne so viel gekauft und passend gelagert werden, dass der Arbeitsplatz ganzjährig gesichert ist – bisher herrschte in Radanska Ruža Saisonbetrieb. Das Geld soll also in den Ankauf von vier bis fünf Tonnen Paprika, Tomaten, Melanzani oder Beeren in Bio-Qualität fließen.

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Gemeinsam mit Caritas gegründet

BioBalkan gibt es als Projekt bereits seit 2016. Hans-Jörg Hummer und Christopher Opancar waren beide in der Entwicklungszusammenarbeit in der Region tätig, ihre Co-Founderin Marijana Miljković hat als Journalistin aus Balkan-Ländern berichtet. Gegründet haben die drei die Firma 2018 gemeinsam mit der Caritas, die mit Magdas Social Businesses unterstützt – Gabriela Sonnleitner von dem für die Integration von Flüchtlingen bekannten Hotel Magdas unterstützt das Team.

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Neue Partner

In den kommenden Jahren will BioBalkan den Vertrieb auf Deutschland ausweiten – bisher sind die Produkte vor allem im eigenen Webshop und in ausgewählten Bäckereien oder Greißlern erhältlich. Gleichzeitig sollen auch neue Partnerbetriebe am Balkan unterstützt werden – etwa ein Haselnussproduzent in Mazedonien. 2021 rechnen die Gründer mit dem „Break Even“.

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