Wiener Startup TapKey macht das Smartphone zum Autoschlüssel für Carsharing
Vergangenes Jahr hat das Wiener Startup TapKey mit einem Investment in Millionenhöhe aufhorchen lassen. Rund 16 Prozent des Jungunternehmens sind seither in Händen des deutschen Traditionsunternehmens Witte Automotive (Trending Topics berichtete). Gemeinsam haben die zwei Firmen im Geschäftsbereich „Witte Digital“ eine Schlüssellösung für Autos entwickelt, die leicht nachgerüstet werden kann und vor allem für Carsharing gedacht ist.
Das ganze funktioniert so, dass ein Smartphone über NFC und Bluetooth Low Energy als Türöffner dient. Das Handy kommuniziert mit einer Box, die im Auto montiert wird und den Autoschlüssel enthält. Das System „bedient“ den Schlüssel manuell. Der Vorteil: Einzelne Smartphones lassen sich per Code berechtigen und für den Zugriff auch wieder sperren.
Das ist natürlich nicht nur für klassische Carsharing-Dienste spannend, sondern auch für Fuhrparks großer Firmen oder etwa für eine Zustellung von Paketen in den Kofferraum. TapKey an sich ist ein universelles System: „Wir sind ein virtueller Schlüsselbund für allgemeine Zugangssysteme“, sagt Gregor Zehetner, der TapKey 2015 gemeinsam mit Gilbert Hödl und Markus Minichmayr gegründet hat.
Treuepunkte gegen Parkplatz
Mit Kapsch hat das Startup beispielsweise an einem System gearbeitet, das Kundenparkplätze zu Schließzeiten nutzbar macht. Konkret könnte damit ein Supermarkt sein Loyalityprogramm dazu nutzen, Kunden Parkplätze außerhalb der Öffnungszeiten zur Verfügung zu stellen. Der Schranken würde sich dann gegen die Abbuchung von Treuepunkten mit dem Smartphone öffnen lassen.
Über Kooperationen mit anderen Unternehmen steckt TapKey-Technologie laut Zehetner mittlerweile in Produkten von sechs verschiedenen Marken. Diese einfache Integration in andere Produkte über eine API unterscheide TapKey auch von Konkurrenzprodukten. Über den eigenen Online-Shop vertreibt das Startup auch eine klassische Smart-Lock-Lösung für Türschlösser wie man sie auch von anderen Anbietern wie dem Grazer Startup Nuki kennt. Für Sicherheit sorgt eine eigene Cloudstruktur.