Wiener VC Speedinvest steckt 1,2 Millionen Euro in deutsches Industrie-Startup
Das Wiener Risikokapital-Unternehmen Speedinvest hat ein erstes Startup für seinen neuen Fokus-Fonds „Speedinvest i“ gefunden. Das erste Kapital aus dem 50-Millionen-Euro-Topf fließt an das Münchner Startup Twaice – insgesamt wurden gemeinsam mit UVC Partners 1,2 Millionen Euro aufgestellt. Dem Schwerpunkt des Fonds entsprechend geht es um eine Innovation für Industrie-Unternehmen und zwar konkret im Batterie-Bereich. Twaice entwickelt zu Analysezwecken digitale Zwillinge von Batterien für Unternehmen der Batterieschöpfungskette. Für das Spin-off der TU München ist das Investment die Seed-Finanzierung.
„Twaice passt als Industrial Tech Startup perfekt in das Portfolio von Speedinvest Industry, da es über intelligente Datenanalyse zu mehr Effizienz in der Produktion und Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien verhilft. Datenbasierte Vorhersagen und Steuerung sind zentrale Themen der digitalen Transformation für Industrieunternehmen“, sagt Marie-Helene Ametsreiter, die gemeinsam mit Heinrich Göller Speedinvest i von München aus leitet.
Industrieunternehmen finanzieren Speedinvest i mit
Speedinvest i speist sich aus Investitionszusagen von 20 Industrieunternehmen wie der Vorarlberger Seilbahnproduzent Doppelmayr, der Tiroler Werkstoffspezialist Plansee oder der Münchner Baumaschinen-Konzern Wacker Neuson. Das von den Unternehmen zugesagte Geld – zum Start rund 25 Millionen Euro – wird von Speedinvest verdoppelt (Trending Topics berichtete). Die einzelnen Tickets bewegen sich zwischen 500.000 Euro und zwei Millionen Euro.
Twaice-Software optimiert Batterien in E-Autos
Twaice will mit dem frischen Kapital vor allem das Produkt weiterentwickeln und das Team vergrößern. Das Münchner Jungunternehmen löst für viele Industrieplayer ein großes Problem bei der Analyse von Batterien: Der Zustand und die verbleibende Lebensdauer von Batteriesystemen, etwa in E-Autos, kann nur ungenau bestimmt werden. Durch die digitalen Zwillinge wird dieses Problem gelöst. Die Software schlägt nach der Analyse der Systeme auch gleich Optimierungsmaßnahmen vor, die die Lebensdauer der Batterien verlängern können.
Insgesamt sollen so die Betriebs-Kosten von Fahrzeugflotten erheblich gesenkt werden: „Ein Automobilhersteller mit beispielsweise 100.000 Elektrofahrzeugen im Feld hat Batteriekosten von über einer Milliarde Euro. Dieses Asset gut zu verwalten, wird zunehmend essentiell und marktentscheidend. Twaice liefert Kunden wie Elektrofahrzeugherstellern oder Flottenbetreibern die Lösung dafür“, sagt Mitbegründer Stephan Rohr.