Wiener Wirtschaftskammer fordert weitere Öffnungsschritte – mit Eintrittstests
Die Wiener Wirtschaftskammer fordert eine Öffnung der Hotellerie, Gastronomie und von Kaffeehäusern. Man fordert darum, dass die genannten Unternehmen „unter ähnlichen Rahmenbedingungen aufsperren dürfen wie die körpernahen Dienstleister“. Das würde Eintrittstests bedeuten.
1,5 Millionen Testungen pro Woche
Wie der Standard gestern Abend berichtete, will die Wiener Wirtschaftskammer gemeinsam mit der Stadt Wien und dem Startup „Lead Horizon“ flächendeckende Gurgel-PCR-Tests in Wien zur Verfügung stellen. Die Bevölkerung soll sich so laufend testen können. 50.000 Menschen würden die Idee gerade testen, theoretisch wären 1,5 Millionen Testungen pro Woche möglich. Wie WKW weiter schreibt, wäre die Öffnung der Betriebe „ein Schlüssel dazu, die Testungen der Bevölkerung konstant hoch zu halten, Infizierte schneller zu identifizieren und so Ansteckungsketten zu unterbrechen“.
Forderungen nach Öffnungen
In der Lage dazu seien die Branchen, erklärt Peter Dobcak (Gastronomie-Obmann): „„Wir können diese Regeln genauso einhalten wie körpernahe Dienstleister und auch unsere Mitarbeiter regelmäßig testen. Wir haben die Registrierungspflicht gemeistert und werden auch die Test-Kontrollen schaffen.“ Die Hotellerie wiederum plant ein eigenes „Hygienegütesiegel“, mit dem die Häuser auf ihre erhöhten Sicherheitsvorkehrungen hinweisen sollen. Dominic Schmid, Fachgruppenobmann der Hotellerie: „Wir haben im letzten Sommer binnen weniger Wochen rund 50 Hotels mit diesem Siegel auszeichnen können – und stehen für weitere Beratungen und Unterstützungen zur Zertifizierung bereit. Wenn die Regierung will, dass möglichst viel getestet wird, dann können wir dafür sorgen. Lasst uns aufsperren.“ Was für Friseure und Co gelte, müsse auch für andere Branchen gelten. Dabei sei gerade der Erfolg bei der Öffnung dieser körpernahen Dienstleistungen „ein schlagendes Argument“ für weitere Öffnungsschritte, heißt es weiter.
Logistische Herausforderungen
Bedacht werden muss dabei allerdings auch die Infrastruktur beziehungsweise Logistik. Ein erstes Pilotprojekt mit verpflichtenden Testungen für den Restaurantbesuch wäre darum wohl nur in Wien durchführbar. WK-Präsident Walter Ruck wollte gegenüber dem Standard jedenfalls noch nichts bestätigen. Klar sei aber, dass man „irgendwo anfangen müsse“, es sei „höchste Zeit zu handeln“. Letztlich müsse aber die Politik die offenen Fragen klären.
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