Wiener:innen verbrauchen österreichweit am wenigsten Energie
In der österreichischen Landeshauptstadt wird bundesweit pro Kopf am wenigsten Energie verbraucht. Das ist eines der Ergebnisse des aktuell veröffentlichten Energieberichtes der Stadt Wien. Alljährlich werden in diesem die Entwicklungen der Energie- und Klimaschutzprojekte der Stadt untersucht. Laut den aktuellen Angaben ist der Energieverbrauch in der Stadt seit 2005 leicht rückläufig. Darauf ausruhen kann sich die Stadt aber nicht. So liegt der Anteil der erneuerbaren Energie an Wiens Energiemix bisher bei 15,7 Prozent. Mehr als 70 Prozent werden also noch von fossilen Energieträgern gewonnen.
71 % der Wege klimafreundlich
Der Energiebericht (Berichtsjahr 2020/Daten 2018) liest sich zunächst sehr günstig für die Landeshauptstadt. Trotzdem werden auch Bereiche deutlich in welchen noch Handlungsbedarf besteht. Das bestätigt auch Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky: „Der aktuelle Energiebericht zeigt die großen Herausforderungen und Aufgaben, vor denen wir stehen, auf. Auf unserem Weg zur CO2-neutralen Stadt 2040 spielen Energieeffizienz und der Ausbau erneuerbarer Energien daher eine entscheidende Rolle.“
Insgesamt liegt der Energieverbrauch pro Kopf dem Bericht zufolge bei 19.669 Kilowattstunden. Der österreichische Durchschnitt liegt hingegen bei 35.387 Kilowattstunden. Die Treibhausgasemissionen sind dem Bericht zufolge weiterhin sinkend. Im Vergleich zu 1990 sind die Werte um 40 Prozent niedriger. Auch im Bereich Verkehr seien die Zahlen zufriedenstellend. So kommt die Stadt auf 374 Autos pro 1000 Einwohner. Entsprechend hoch ist der Anteil der Verkehrswege, welche mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrrad oder zu Fuß zurück gelegt werden. Dieser liegt bei 71 Prozent.
In den nächsten Jahren plant die Stadt den Anteil der erneuerbaren Energien deutlich zu erhöhen. Im Rahmen der Solaroffensive will die Stadt Wien in den nächsten fünf Jahren die Gesamtfläche an Photovoltaik-Anlagen jedenfalls verfünffachen. So sollen der Vision von Wiens Bürgermeister Ludwig nach alleine in diesem Bereich 1.200 neue „Green Jobs“ entstehen. In der Regierungsklausur hat sich die Stadtregierung außerdem auf ein 600 Millionen Euro schweres Konjunkturpaket geeinigt – mit Schwerpunkten auf Bildung, Tourismus und Kultur.