Interview mit Jürgen Czernohorszky

Wiens Klimastadtrat zum Austrian World Summit: „Ich bin irrsinnig gespannt auf das neue Bild der USA!“

Trotz Corona fand auch letztes Jahr der Austrian World Summit im Kleinformat statt. © The Schwarzenegger Climate Initiative
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Dieses Event lässt alle nach Wien blicken. Heute findet der Austrian World Summit statt. Nach über einem Jahr COVID 19-Pandemie und den immer häufiger auftretenden Auswirkungen der Klimakrise ist das heurige Motto dabei angelehnt an die vergangenen Monate: „Healthy Planet – Healthy People“. Umrahmt von dem historischen Ambiente der Spanischen Hofreitschule werden hier viele der bekanntesten und mächtigsten Vertreter:innen aus Politik, Wirtschaft und der Klimabewegung zu Wort kommen. Nur einige Beispiele: Als Speaker sind der amerikanische Präsident Joe Biden gemeinsam mit seinem „Klima Zar“ John Kerry gelistet, genauso wie die schwedische Klimakämpferin Greta Thunberg, die CEO der Climate Policy Initiative Barbara Buchner,  die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der President eines der wohl nachhaltigsten Länder der Welt, Carlos Quesada von Costa Rica.

„Wir brauchen jede Art von Aufmerksamkeit für die Klimathemen“

Hinter der Veranstaltung steht einer der bekanntesten Exil-Österreicher weltweit – Arnold Schwarzenegger mit seiner Organisation „The Schwarzenegger Climate Initiative“.  Auch Österreichs Bundespräsident, Alexander Van der Bellen, Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und die Österreichische Klimaministerin Leonore Gewessler (Die Grünen) werden Teil der Veranstaltung sein. Als Vertreter der Gastgeberstadt wird Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) die internationalen Speaker empfangen und ebenfalls als Diskussionsteilnehmer zu der Thematik „The Power of Consumers“, den Einfluss der Bürger:innen auf eine nachhaltige Zukunft diskutieren. Dieser hat hohe Erwartungen an das heutige Event: „Wir brauchen jede Art von Aufmerksamkeit für die Klimathemen. Das kann einen weiteren Boost für die Klimabewegung geben. Es reicht nicht nur auf regionaler oder politischer Ebene tätig zu werden, sondern wir brauchen eine gemeinsame Koalition“, so Czernohorszky gegenüber Tech & Nature. Daher freut sich der Wiener Stadtrat über einen Teilnehmer der Veranstaltung besonders, wie er zugibt: “ Ich bin irrsinnig gespannt auf das neue Bild und die Bereitschaft der USA. Dass die Vereinigten Staaten bei einer solchen Veranstaltung wieder mit dabei sind, ist enorm wichtig!“

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„Wir sind in den letzten Jahren einen Riesenschritt voran gekommen“

Einen Tag lang dreht sich in der Spanischen Hofreitschule in der Wiener Innenstadt alles um die Klimakrise und den damit verbundenen Herausforderungen. Dazu wird es einige Key Note Speeches geben und eine Vielzahl von Diskussionsrunden zu speziellen Schwerpunkten, bei welchen die verschiedenen Perspektiven aus Politik, Wirtschaft und Umweltorganisationen aufeinander treffen werden. Für Wiens Klimastadtrat liegt die größte Herausforderung im Umgang mit der Klimakrise dabei aber nicht bei den unterschiedlichen Perspektiven, sondern bei der Umsetzung der gesetzten Klimaziele: „Wir sind in den letzten Jahren einen Riesenschritt voran gekommen. (…)  Nun ist es die größte Herausforderung auch in Action zu kommen und die Ziele umzusetzen.“ Dabei liegt für ihn die Priorität auf dem Erreichen der Menschen und der Verdeutlichung der Chancen von nachhaltigen Veränderungen, statt pessimistischen Nachrichten: „Die große Frage ist wie wir es schaffen, sowohl die Menschen, als auch die Unternehmen davon zu überzeugen, es als gemeinsame Aufgabe zu sehen.“

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„Es braucht den Druck durch die internationale Politik“

Dabei sieht der Klimastadtrat die Verantwortung vor allen Dingen in der Politik. Diese wird es seiner Meinung nach brauchen, um auch in den Branchen, welche für die meisten Emissionen verantwortlich sind, wie der Industrie, schnellstmöglich eine Veränderung zu bewirken. Im Rahmen des Austrian World Summit sind unter anderem auch die CEO von Too Good To Go, Mette Lykke und die CEO von dem österreichischen Bauernmarkt-Startup Markta, Theresa Imre, zugegen und damit Unternehmen, welche sich bereits dem Bedarf von nachhaltigen Veränderungen bewusst sind. Das ist global betrachtet aber bisher nicht unbedingt die Norm. Insbesondere Unternehmen, deren Kerngeschäft wenig nachhaltig ist, stehen einer der größten Transformationsherausforderung gegenüber. Dass diese Transformation rechtzeitig ohne verpflichtende Rahmenbedingungen stattfindet, glaubt der Klimastadtrat Czernohorszky nicht: „Zum jetzigen Zeitpunkt ist das nicht realistisch. Dafür braucht es den Druck durch die internationale Politik. Am Ende ist die Klimafrage auch eine Gerechtigkeitsfrage.“ Daher brauche es Politiker, die diese Gerechtigkeit anhand internationaler Vorgaben einfordern, ist der Klimastadtrat überzeugt.

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