Windkraft: Kärnten feiert erstes Windrad in seinem ersten Windpark
Der Wind, der Wind, das himmlische Kind – ein Kind, das es in Österreich ziemlich schwer hat. Zumindest wenn es um die Energiegewinnung mittels Windkraft geht. Ende 2021 gab es in Österreich 1.307 Windräder, die insgesamt eine Leistung von 3.300 Megawatt erbringen. Ein Großteil der Standorte dieser Windräder beschränkt sich dabei allerdings auf zwei Bundesländer: Niederösterreich und dem Burgenland. Von den Ende 2021 existierenden 1.307 Windkraftanlagen in Österreich, standen 1.162 in diesen beiden Bundesländern, so die Angabe von IG Windkraft.
Kann das Windrad im Garten die Photovoltaik-Anlage am Dach ersetzen?
Zufriedenstellend ist dieser Status Quo nicht. 100 Prozent Ökostrom im Jahr 2030 hat sich die österreichische Politik als Ziel gesetzt und sich dafür im Juli 2021 auf das Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG) geeinigt. Um 27 Terawattstunden (TWh) sollen die Erneuerbaren Energien bis 2030 ausgebaut werden, elf TWh dabei allein an Photovoltaik, zehn TWh an Windkraft. Bisher geht dieser Ausbau aufgrund verschiedener Komponenten aber nur stockend voran.
Eins von acht
Heute aber nun zumindest geht auch ein Bundesland an den Windenergie-Start, dass den Lauf bisher noch gar nicht so richtig begonnen hat. In Kärntens ersten Windpark wurde heute das erste Windrad errichtet. Dieses ist das erste von insgesamt acht geplanten Windrädern in dem Windpark, welche zeitnah in Kärnten errichtet werden sollen.
„Diese 8 Windräder werden immerhin so viel Strom erzeugen, wie sieben Prozent der Kärntner Haushalte benötigen“, so Johann Janker, Geschäftsführer von ECOwind. Sechs Windräder werden auf der Steinberger Alpe (St. Georgen im Lavanttal, auf 1.450 bis 1.600 hm) errichtet. Auf der Soboth (Lavamünd, auf 1.400 hm) werden die zwei weiteren Windräder erbaut. Auerwild und Birkwild sollen dafür Ausgleichsflächen erhalten.
Windkraft bringt heimische Wertschöpfung
Die Verantwortlichen hinter dem Windpark sehen dabei nicht nur Vorteile für die Energieversorgung des Bundeslandes, sondern auch für den wirtschaftlichen Standort. Den aktuellen Angaben zufolge seien 110 Personen mit der Errichtung des Windparks beschäftigt. Weitere neun Personen seien dauerhaft für die Wartung und Betrieb der Windkraftanlagen gebraucht. Insgesamt sollen durch die Errichtung des Windkraft-Projekts 17,3 Millionen Euro an heimischer Wertschöpfung generiert werden. Weitere 27,7 Millionen Euro Wertschöpfung prognostizieren die Verantwortlichen über die nächsten 20 Jahre während des Betriebes.
Bei den Zahlen ist es dann natürlich auch kein Wunder, dass die Verfechter:innen der Windkraft einen deutlich schnelleren und massiveren Ausbau dieser Energiequelle fordern. Die Errichtung von 140 Windrädern bis 2030 in Kärnten fordert beispielsweise Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft anlässlich der aktuellen Meldung und begründet das mit dem Ziel der Klimaneutralität und der möglichen Energiegewinnung durch Windkraft im Winter.
Inbetriebnahme im Juli geplant
Ob diese Forderung auch ihren Weg in die Praxis findet, bleibt abzuwarten. In Kärntens ersten Windpark sind nun zunächst acht Windräder geplant. Die Errichtung und anschließende Inbetriebnahme der Windkraftanlagen erfolgt planmäßig bis Ende Juli. Derweil wird in anderen Bundesländern hierzulande noch gar keine Windenergie gewonnen. Vielleicht gibt es somit vielleicht bald weitere Premieren zu feiern. Potenzial ist offensichtlich gegeben.