Flüchtig

Wirecard-Skandal: Marsalek soll EY-Prüfer mit Schauspielern getäuscht haben

Fahndungsplakaet der bayrischen Polizei nach Jan Marsalek. © Polizei Bayern
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Während die deutsche Polizei weiter nach dem flüchtigen ehemaligen Wirecard-Manager Jan Marsalek wegen Verdachts des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs, des besonders schweren Falls der Untreue sowie weiterer Vermögens- und Wirtschaftsdelikte, kommen immer neue Details ans Tageslicht.

Wie das Manager Magazin berichtet, soll der 1980 in Wien Geborene die Unternehmensberater von EY mit Hilfe von Schauspielern getäuscht haben. Davon geht zumindest die EY-Spitze um Deutschland-Chef Hubert Barth (52) aus. EY wurde in den Skandal hineingezogen, weil der Wirtschaftsprüfer dem nun insolventen Unternehmen jahrelang eine korrekte Bilanz bescheinigte – bis zuletzt nicht mehr nachgewiesen werden konnte, wo angebliche 1,9 Milliarden Euro liegen sollten.

Marsalek, dem gute Verbindungen zu Geheimdiensten nachgesagt werden, soll EY-Prüfer nicht nur Schauspieler als Bankangestellte getäuscht haben – die Täuschung soll sogar so weit gegangen sein, dass gar ganze Bankzweigstellen mittels Kulissen vorgetäuscht wurden.

Investorensuche für GetNow?

Auch berichtet das Manager Magazin exklusiv, dass Marsalek dem Münchner Online-Lebensmitteldienst GetNow bei der Suche nach Investoren geholfen haben soll. Darauf ließen Insider-Berichte und E-Mails schließen, berichtet das Magazin. GetNow-CEO Sebastian Wiese hat dazu erklärt, dass Marsalek nicht investiert sei und ihm auch kein Engagement seitens des ehemaligen Wirecard-COO bekannt sei.

Für EY ist der Wirecard-Skandal natürlich eine heikle Angelegenheit, der intern für heftige Turbulenzen gesorgt haben soll. So wird um Klientel und das Renommee gefürchtet, von dem Aufträge abhängen. Zudem hat die deutsche Wirtschaftsprüferaufsicht Ermittlungen gegen EY aufgenommen. Die deutsche Regierung sieht aber noch keinen Anlass, EY von der Vergabe öffentlicher Aufträge auszuschließen.

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