Wirecard: Verbraucherschutzverein hilft bei Schadensersatzansprüchen
Die nächste schlechte Nachricht für Wirecard: Der österreichische Verbraucherschutzverein (VSV) will für Geschädigten des Wirecard-Skandals bei der Durchsetzung eines etwaigen Schadenersatzanspruches helfen. Dazu holt sich Peter Kolba, Obmann des VSV, mit der deutschen Kanzlei Kälberer & Tittel prominente Hilfe an Bord.
Gemeinsam mit der Kanzlei ist der VSV beispielsweise bereits bei der Pleite von Thomas Cook aufgetreten. Nun will man die Wirecard AG „zur Kasse bitten“. Kleinaktionäre sollen Schadensersatz bekommen, kündigte Kolba an. Vorerst hilft der VSV bei der Durchsetzung von Ansprüchen gegen die AG, später könnten auch Tochtergesellschaften wie die Wirecard Bank in die Pflicht genommen werden. Auf der VSV-Homepage heißt es dazu: „Ob auch diese Bank in Turbulenzen kommt, kann derzeit nicht gesagt werden. Doch wer dort ein Giro- oder Sparkonto führt kann sich zumindest darauf verlassen, dass seine Einlagen bis 100.000 Euro abgesichert sein sollten“.
Wirecard: Massenklage könnte folgen
Bei Andre Tittel von der Kanzlei Kälberer & Tittel handle es sich um den „deutschen Vertrauensanwalt“ des VSV. Er sammle derzeit geschädigte Aktionäre. In weiterer Folge könnte eine Massenklage eingebracht werden.
Riesiger Bilanzskandal
Die Wirecard AG sorgte in den vergangenen Wochen für einen der größten Finanzskandale überhaupt: Rund 1,9 Milliarden Euro fehlen in der Bilanz, angebliche Bankguthaben auf Treuhandkonten bei zwei philippinischen Banken hat man „mit überwiegender Wahrscheinlichkeit“ gar nicht. Der Vorwurf seitens der Staatsanwaltschaft: Das Unternehmen habe „vorgetäuschte Einnahmen aus Geschäften mit sogenannten Third-Party-Acquirern (TPA) aufgebläht„. Mittlerweile trat CEO Markus Braun zurück, er ist nur gegen eine Kaution von fünf Millionen Euro noch auf freiem Fuß. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung. Die Aktienkurse fielen zuletzt um etwa 95 Prozent.
+++Wie die Wirecard-Insolvenz Fintech-Startups mit sich reißt+++