Analyse

WKÖ: Gründungszahlen 2024 stabil – FlexCo hat noch kaum Bedeutung

FlexCo-Graffiti an Hauswand. © Dall-E
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Gründen in den letzten Jahren aufgrund des wirtschaftlich schwierigen Umfelds zu einer noch größeren Herausforderung geworden. Dennoch bleiben die Gründungszahlen in Österreich im Halbjahr 2024 stabil, zeigt eine neue Analyse der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).  Insgesamt gab es 19.400 Unternehmensgründungen (ohne Personenbetreuer:innen) – das entspricht einem leichten Rückgang von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (19.697). Wenig relevant bei Neugründungen ist zu diesem Zeitpunkt noch die neue Rechtsform FlexCo.

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FlexCo sind vor allem Umgründungen

Ziel der FlexCo ist es eigentlich, Gründungen einfacher zu machen. Die neuen FlexCo der vergangenen Monate waren aber überwiegend Umgründungen, die in der WKÖ-Gründungsstatistik nicht als echte Neugründungen gewertet wurden. Aus diesem Grund liegt der Anteil der FlexCo-Gründungen in der Statistik bei lediglich 0,4 Prozent und bildet nicht zur Gänze die tatsächliche Zahl der neuentstandenen flexiblen Kapitalgesellschaften ab. Die GmbH ist hier immer noch wesentlich beliebter, 13,5 Prozent der Neugründer:innen entschieden sich für sie. Das Einzelunternehmen macht 75,6 Prozent der Gründungen aus und ist somit die am häufigsten gewählte Rechtsform.

Die wichtigsten zehn Gründungsbranchen, auf die über 50 Prozent der Gründungen zurückzuführen sind, bleiben weitestgehend konstant. An der Spitze steht die Branche Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie mit 1.652 Gründungen, gefolgt von Versand-, Internet und allgemeiner Handel mit 1.477 Gründungen sowie Werbung und Marktkommunikation mit 1.378 Gründungen.

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Gründungen durch Frauen auf Rekordkurs

Das Durchschnittsalter der Gründer:innen bleibt stabil bei 36,5 Jahren, die größte Gruppe sind 30- bis 39-Jährige. Gemeinsam mit den 20- bis 29-Jährigen stehen sie für zwei Drittel aller Gründungen von Einzelunternehmen. Bei den unter 20-Jährigen gibt es wie in den Vorjahren einen leichten Aufwärtstrend, was darauf hindeutet, dass für die junge Generation das Thema Unternehmensgründung einen attraktiven Start ins Erwerbsleben darstellt. Die Zahl der Gründungen durch Frauen steigt abermals und ist auf Rekordkurs. Im ersten Halbjahr wurden 45,5 Prozent der Einzelunternehmen (ohne Berufszweig Personenbetreuung) von Frauen gegründet.

„Die Gründungszahlen des 1. Halbjahres 2024 zeigen klar, dass Österreich unternehmerisch ist und bleibt. Trotz wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ergreifen viele den Mut ins kalte Wasser des Unternehmertums zu springen und sorgen mit 19.400 Gründungen für einen stabilen Nachwuchs an Jungunternehmen“, sagt Mariana Kühnel, stv. WKÖ-Generalsekretärin.

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Founder wollen flexible Zeit- und Lebensgestaltung

Laut WKÖ sind die vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr vergleichbar mit den Rekordjahren 2023 und 2021. Inwiefern das Jahr 2024 ein Rekordjahr wird, hängt von der Entwicklung im zweiten Halbjahr ab. Die WKÖ rechnet auch damit, dass die FlexCo in Zukunft für positive Effekte sorgen.

Zunehmend wichtig wird beim Gründen die flexible Zeit- und Lebensgestaltung, die von den meisten Gründer:innen bejaht wird (69,4%). Zu den Hauptmotiven der Gründer:innen zählt vor allem der Wunsch, eigene:r Chef:in zu sein (67,8%) und das Verlangen nach der beruflichen Selbstständigkeit. Zwei Drittel aller Gründer:innen (62,1%) machten sich selbstständig, um mehr Verantwortung im eigenen Unternehmen übernehmen zu können.

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WKÖ fordert bessere Rahmenbedingungen für Gründung

Um die Investitionen in Gründungsunternehmen zu vervielfachen, fordert die Wirtschaftskammer die Einführung eines Beteiligungsfreibetrags und Dachfonds, der privates Kapital für innovative Startups und KMU mobilisiert. Darüber hinaus fordert die Wirtschaftskammer die Senkung der Lohnnebenkosten und mehr Maßnahmen gegen den Arbeitskräftemangel. Gleichzeitig sollen die Rahmenbedingungen für Jungunternehmer:innen fair sein: Durch einen einfacheren Zugang zur Arbeitslosenversicherung oder Entlastungen im Bereich der Sozialversicherung.

„Gerade in Zeiten einer schwachen Konjunktur sorgen Neugründungen für eine wirtschaftliche Belebung und Innovation und sind ein Turbo für den Wirtschaftsstandort. Daher setzen wir uns für verbesserte Rahmenbedingungen unserer Gründer:innen ein. Wir brauchen mutige Schritte und eine weitere Digitalisierung sowie Entbürokratisierung im Gründungsprozess, bessere Bedingungen im Bereich der Finanzierung und des Zugangs zum Kapital, Maßnahmen gegen Arbeitskräftemangel und für soziale Absicherung in der Selbstständigkeit“, so Mariana Kühnel.

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