WKÖ: So navigieren sich Startups durch den „Förderdschungel Österreich“
In Österreich sind für Startups eine ganze Reihe an Förderungen zugänglich. Diese können abseits von Investments den Schlüssel zum Erfolg für junge, innovative Firmen darstellen. Doch die schiere Menge an Möglichkeiten macht die Auswahl für Founder oft schwierig. Florian Schober von der Wirtschaftskammer Burgenland erzählt im Gespräch mit Trending Topics, wie man sich in der heimischen Förderlandschaft zurechtfindet.
Österreich gilt als Förderparadies. Was sind die wichtigsten Förderinstitutionen, die man kennen sollte?
Grundsätzlich kann man sagen: In Österreich spricht man vor allem von einem „Förderdschungel“. Ich glaube aber, man muss die Lage positiv sehen, eigentlich handelt es sich, wie in der Frage angedeutet, um ein Förderparadies. Das liegt vor allem daran, dass die Förderlandschaft so breit ist. Umso wichtiger ist es, sich mit den wichtigsten Förderstellen auseinanderzusetzen.
Hier steht an erster Stelle bei der österreichweiten, allgemeinen Wirtschaftsförderung die Austria Wirtschaftsservice (aws). Für Hotellerie und Tourismus gibt es die Österreichische Hotel- und Tourismusbank (ÖHT), für den Forschungsbereich die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG. Immer wichtiger wird der Umwelt- und Energiebereich. Hier ist besonders die KPC von Bedeutung.
Es gibt viele Agenturen, die bei Förderungen unterstützen. Was ist da zu beachten, und wie viel des Förderbetrags sollte man maximal an sie abgeben?
In Österreich gibt es eine große Auswahl an Firmen, unter anderem private, die im Bereich der Förderungen Beratung anbieten. Unter anderem findet man solche Angebote bei vielen Unternehmens- und Steuerberatern. Startups müssen sich hier zuerst ein Bild machen. Dazu gehört, welche Summe sie investieren wollen und welche Fördersumme sie dafür erhalten können. Dann können sie sich überlegen, ob sie professionelle Beratung brauchen.
Wenn man zum Beispiel eine Summe von 10.000 Euro investieren will und dafür eine Förderung von .000 Euro braucht, steht das eher nicht dafür. Aber wenn eine Investition von einer Million Euro ansteht und eine Förderung von 100.000 – 200.000 Euro möglich ist, halte ich eine Beratung für gerechtfertigt. Es gibt hier keine festgelegten Kosten, manche Berater:innen verlangen eine Pauschale, manche legen die Summe nach der Förderhöhe aus. Founder müssen sich fragen, ob sich das für sie auszahlt.
Südhub, FFG, aws, Wirtschaftsagentur und viele mehr: Wie behält an am besten den Überblick und findet die passenden Förderungen für das eigene Startup?
Die erste Anlaufstelle kann und sollte die jeweilige Wirtschaftskammer sein, sie haben alle Förderberatungsstellen. Wir haben hier den Überblick und geben Auskünfte, welche Förderung in Frage kommen. Gründer:innen können natürlich auch selbst recherchieren. Hierfür gibt es gute Online-Tools wie beispielsweise den Förderpilot, den aws und FFG gemeinsam betreiben. Sehr wichtig bei Förderungen: Man muss sie rechtzeitig mit bedenken. In der Regel muss man sie im Vorhinein beantragen. Oft kommen Founder damit zu spät, wenn sie ein Projekt bereits gestartet haben. Förderungen sollten also schon in der konkreten Projektplanung zur Sprache kommen. Deswegen ist es wichtig, sich so früh wie möglich zu informieren.
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