WKÖ: Wie StartupNow und Gründerserivce angehenden Gründer:innen zur Seite stehen
Kambis Kohansal-Vajargah ist Startup-Beauftragter der Wirtschaftskammer Österreich. Im Gespräch mit Trending Topics erzählt er über den Startup-Sektor in Österreich, die perfekte Vorbereitung auf einen Pitch, Startups und ihre Expansion ins Ausland und das Potenzial des heimischen Marktes.
Mit StartupNow hat die WKO eine Startup-Initiative. Wie arbeitet diese mit dem Gründerservice zusammen?
StartupNow ist die offizielle Startup-Initiative der Wirtschaftskammer Österreich. Der Bereich, der das jongliert, sind die Startup-Services und die wiederum sind eingebettet in die Gründerservices. Warum? Weil die Gründerservices tausende Unternehmen in Österreich betreuen und davon sind nur ca. ein Prozent aller Gründungen, die pro Jahr stattfinden, wirklich Startups. Darum waren wir überzeugt, dass wir unbedingt einen eigenen Bereich brauchen, der genau diese Art von Unternehmen betreut.
Das Team im neuen Markt ist essenziell. Wie geht man am besten vor, um lokale Teams aufzubauen?
Für Startups ist natürlich die Internationalisierung ein großes Thema. Wenn man beispielsweise in ein anderes Land expandieren möchte, sollte man Leute haben, die mit der kulturellen Vielfalt und den Gegebenheiten vertraut sind. Ganz wichtig ist es, Leute zu haben, die sich wirklich mit dem jeweiligen Markt und der Kultur auskennen. Das sind entweder Personen, die selbst schon dorthin expandiert haben oder man holt sich lokale Personen. Die Außenwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich betreut natürlich Startups, die expandieren möchten auch bei diesen Fragen und vernetzt sie mit den richtigen Leuten.
Was sind die häufigsten Fragen, die Startups bei Pitching-Vorträgen gestellt werden? Worauf bereite man sich als Gründer:in am besten vor?
Wenn man sich einen Pitch in der Struktur ansieht, hat man Punkte wie das Problem, die Lösung, die USP, das Geschäftsmodell, der Markt etc. Worauf Investor:innen besonders schauen, sind zwei Faktoren: Einmal das Team – ist es kompetent genug, hat es Erfahrung im gewählten Bereich? Der zweite Punkt: Der Markt selbst. Wie groß ist der Markt? Ist er bereit für das Produkt? Wie groß ist der Market-fit? In Zeiten wie diesen ist es wichtig, schnell in die Profitabilität zu kommen – und in diese Richtung gehen auch die Fragen stärker hin.
Die meisten Startups wollen über die Grenzen Österreichs hinaus wachsen. Wie haben sich die Krisen der letzten Jahre auf Internationalisierungsprozesse ausgewirkt?
Wann man sich das anhand es Austrian Startup Monitors oder Startup Landscape Austria ansieht, sehen wir natürlich, dass der Internationalisierungsgrad ständig zunimmt, auch bei Startups. Der österreichische Markt an sich ist nicht so groß, weswegen Startups tendenziell stärker expandieren. Die Pandemie hat das beschleunigt, aufgrund des Krieges beziehungsweise der Energiekrise sind Startups aber natürlich wieder vorsichtiger geworden. Aber wenn man wachsen möchte, dann macht man das nicht nur lokal, sondern international.
Was ist von der weiteren Entwicklung des StartupSektors zu erwarten?
Ich erwarte mir eine fortlaufende Professionalisierung und Geschäftsmodelle, die früher Profitabilität ermöglichen können. Ich sehe auch viel mehr Diversität in den Teams, nicht nun in Hinblick auf das Geschlecht, sondern auch kulturell. Und: In den Bereichen Medizin, MedTech, Health, Umwelttechnologien, aber auch in der Logistik oder Mobilität noch große Zuwächse.