Personalie

woom bikes gewinnt Ex-Adidas-Chef Kasper Rørsted für den Beiratsvorsitz

woom CEO Paul Fattinger und Kasper Rørsted © woom GmbH/Felix Vratny
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Das Kinderfahrrad-Scale-up woom bikes aus Klosterneuburg hat den ehemaligen Adidas-Chef Kasper Rørsted als Beiratsvorsitzenden gewonnen. Der 61-jährige Däne soll nun die Firma, die bereits in rund 30 Ländern etabliert ist und im letzten Jahr einen Umsatz von 100 Millionen Euro erzielt hat, bei ihrem weiteren Expansionskurs unterstützen. woom bikes will neue Märkte erschließen und sich als weltweiter Marktführer positionieren.

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Kasper Rørsted wird „strategischer Sparringspartner“

Der Beirat des Scale-ups ist ein Beratungsgremium, in dem neben den Gründern Marcus Ihlenfeld und Christian Bezdeka auch die übrigen Teilhaber:innen des Unternehmens vertreten sind. Die beiden Founder haben sich vor rund einem Jahr aus der operativen Führung zurückgezogen. Rørsted steht woom ab jetzt in seiner neuen Funktion als „strategischer Sparringspartner“ zur Verfügung. „Mit seiner Erfahrung, seinem Format und seinem Know-how wird uns Kasper bei den nächsten Entwicklungsschritten unterstützen“, so woom-CEO Paul Fattinger.

Neben dem Job als Beiratsvorsitzender bei woom bikes ist Kasper Rørsted laut Handelsblatt weiterhin als Aufsichtsrat bei Siemens und der Reederei Maersk tätig. Einen CEO-Posten strebe er dagegen nicht mehr an. Im August 2022 musste Rørsted den Vorstandsvorsitz beim Sportartikelriesen Adidas trotz eines laufenden Vertrags abgeben. Über 14 Jahre hat der Däne zwei deutsche Großkonzerne geführt: Er war nicht nur Chef bei Adidas, sondern hatte von 2008 bis 2016 auch den Konsumgüterhersteller Henkel geleitet.

woom bikes: Die Erfolgsstory des Kinderfahrrad-Scale-ups

woom bikes expandiert am laufenden Band

woom bikes feiert in diesem Jahr sein 10-jähriges Jubiläum. In den vergangenen zehn Jahren erzielte das Scale-up nach eigenen Angaben eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von rund 50 Prozent. Das Besondere an den Kinderfahrrädern des Unternehmens ist, dass sie sehr detailreich auf die kleine Zielgruppe zugeschnitten sind und aufgrund ihrer Leichtigkeit bei Eltern beliebt sind. Besonders wichtig ist der hohe Wiederverkaufswert, schließlich entwachsen die Kinder den kleinen Premium-Bikes schnell.

Rørsted zeigt sich von seiner neuen Position begeistert: „woom träumt groß und will seine Träume in die Welt hinaustragen. Ich will einen Beitrag dazu leisten, die Dynamik der Anfangsjahre in neuen Märkten zu wiederholen.“ Nach dem Markteintritt in Frankreich samt Aufbau eines Händlernetzes mit über 80 Handelspartner:innen im vergangenen Jahr, eröffnete woom 2023 seine Online-Shops in den Niederlanden, Dänemark und Schweden. Ebenfalls im Fokus: Der weitere Ausbau des Geschäfts in den USA.

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Adidas von Chinageschäft und Imageproblemen belastet

Ein eher geringer Fokus liegt bei woom bikes derzeit auf dem chinesischen Markt. Rørsted sieht eine Präsenz in diesem Markt zwar als wichtig, doch sich wirklich zu etablieren, sei eine große Herausforderung. Probleme im Chinageschäft waren ein Grund, warum Rørsted bei Adidas gehen musste. Man habe dort die Verbraucher:innen nicht gut genug verstanden, sagte er dazu in einem Interview mit dem Handelsblatt kurz vor seiner Ablösung. Weitere Probleme kamen hinzu, sodass der Adidas-Betriebsgewinn 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 66 Prozent einbrach. Rørsted wurde vorgeworfen, dass er das Augenmerk zu stark auf die kurzfristige Optimierung der Marge gerichtet und dabei die Innovation vernachlässigt habe.

Hinzu kam, dass sich Adidas ein Imageproblem eingehandelt hatte. Die Firma hatte jahrelang mit dem Rapper Kanye West erfolgreich Schuhe entwickelt. Das Unternehmen musste sich aber von dem Musiker trennen, nachdem dieser mit antisemitischen Äußerungen negativ aufgefallen war. Für den Adidas-Aufsichtsrat waren all das Gründe, um mit Björn Gulden als CEO einen Neustart zu versuchen.

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