FAQ

woom: Alle Fragen und Antworten zum Lenker-Problem von 84.000 Kinderfahrrädern

woom-Fahrrad im Museum für angewandte Kunst (MAK) in Wien. © woom
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Die Kinderfahrräder von woom aus Österreich sind eigentlich ein Hit. Doch ein Rückruf bzw. ein Wartungshinweis des Unternehmens, die 84.000 Fahrräder betreffen, sorgen derzeit für große Aufregung unter allen, die ihren Kindern ein solches Bike gekauft haben. Zwar lösten sich bisher die Lenker von nur wenigen Fahrrädern wegen einer schlecht sitzenden Schraube, jedoch kam es weltweit trotzdem zu etwa 40 Unfällen mit leichten Verletzungen – weswegen Besitzer:innen angehalten sind, entweder selbst zu reparieren, oder die Fahrräder in Deutschland und Österreich bei einem Partnerhändler von woom wieder fahrbereit zu machen.

Trending Topics beantwortet hier die wichtigsten Fragen zu dem Fall und wie man das Problem am besten löst:

Was ist das Problem bei den woom-Fahrrädern?

Der Vorbau der Räder ist mit einer silbernen Schraube befestigt, und die ist das Problem. „Es besteht ein geringes Risiko, dass sich der Vorbau lockert oder löst“, heißt es seitens des Unternehmens. Bedeutet konkret: Der Lenker des Kinderfahrrads könnte sich im schlimmsten Fall lösen. Deswegen hat die Consumer Product Safety Commission in den USA Konsument:innen angehalten, die die Nutzung der betroffenen Fahrräder einzustellen, bevor diese nicht gewartet wurden.

Gab es bereits Unfälle und Verletzungen?

Kurz gesagt: Ja. „Insgesamt wissen wir weltweit von 147 Fällen, in denen sich der Vorbau gelockert hat. In 40 Fällen davon, hat sich der Vorbau gelöst, was zu Unfällen mit leichten Verletzungsfolgen geführt hat – das entspricht einem Prozentsatz von 0,004 % aller weltweit verkauften woom bikes“, heißt es seitens des Unternehmens.

Welche Fahrräder sind betroffen?

Betroffen vom Wartungshinweis sind dem Unternehmen zufolge die Original-Räder der Modelljahre mit Produktionsdatum von 2018 bis 2021 in den Größen 1, 1 PLUS, 2, 3, 4, 5, und 6. „Der Vorbau dieser Räder ist mit einer silbernen Schraube befestigt. Es besteht ein geringes Risiko, dass sich der Vorbau lockert oder löst. Das Risiko ist erhöht, wenn die Schraube nicht mit dem empfohlenen Drehmoment von 10 Nm angezogen wurde“, heißt es seitens woom.

Bis 2021 wurden von woom etwa 500.000 Fahrräder hergestellt, bis Ende 2022 wurden mehr als eine Million Fahrräder von woom verkauft. Etwa 84.000 betroffene Fahrräder bedeuten also, dass weniger als 8 Prozent aller woom-Räder von den Problemen betroffen sind. Im Herstellungszeitraum von 2018 bis 2021, wo die Probleme auftreten, wurden etwa 400.000 Fahrräder verkauft. Damit ist etwa jedes fünfte Fahrrad aus dem Zeitraum von dem Problem betroffen.

Wie kann ich checken, ob das Fahrrad meines Kindes betroffen ist?

woom hat ein eigenes Online-Tool eingerichtet, das unter dem Link https://woom.getfeedback.com/online-stem-checker/ zu finden ist. Mit dem so genannten Online-Vorbau-Checker lässt sich anhand einer Fragen, die man beantworten muss, schnell herausfinden, welche Fahrräder betroffen sind.

Was muss man tun, um die Fahrräder wieder fahrbereit zu machen?

Jenen, die ein betroffenes Fahrrad von woom haben, bekommen von dem Unternehmen ein kostenloses Vorbau-Wartungs-Set mit Drehmomentschlüssel, einem 5-mm-Innensechskantschlüssel, Montagepaste und dazugehöriger Anleitung zugesendet. Mit diesem Wartungs-soll der Vorbau des Fahrrads selbst gewartet und wieder fahrbereit gemacht werden können. Kund:innen in Österreich und Deutschland bekommen außerdem einen Gutschein für einen kostenlosen Vorbauservice bei teilnehmenden woom Händler:innen, heißt es. Hier gibt es außerdem ein Video mit einer Anleitung:

Was versteht man unter einem Rückruf?

woom kommuniziert das Problem mit den Fahrrädern lieber unter dem Begriff Wartungshinweis, weil die Produkte nicht physisch vom Markt genommen werden würden und man sie auch nicht notwendigerweise an den Hersteller zur Reparatur zurücksenden muss, sondern die Reparatur selbst zu Hause durchführen kann. Rein rechtlich fällt unter dem Terminus „Rückruf“ aber auch ein Wartungshinweis

Wem gehört das Unternehmen woom bzw. wer steht dahinter?

woom wurde 2013 von Christian Bezdeka und Marcus Ihlenfeld als Startup in einer Wiener Garage gegründet. Beide sind aber nicht mehr operativ für die Klosterneuburger Firma tätig und halten noch etwa 38 Prozent an woom. Die beiden Investoren Bregal, Jebsen, und FLA Invest GmbH kommen gemeinsam bereits auf mehr als 50 Prozent der Unternehmensanteile. Bei Bregal Unternehmerkapital handelt es sich um einen Mittelstandsinvestor aus Deutschland, der zur niederländischen COFRA Holding AG gehört – diese ist unter anderem für das Bekleidungsunternehmen C&A bekannt. Die Jebsen Group ist ebenfalls ein traditionsreiches Familienunternehmen aus Hongkong, das sich auf  Markenentwicklung mit Schwerpunkt auf Marketing, Investitionen und Vertrieb in China spezialisiert hat.

Wo werden die Fahrräder von woom produziert?

Die Fahrräder von woom werden in Polen, Bangladesch, Kambodscha und Vietnam produziert. In Bangladesch, Kambodscha und Vietnam wird für den nordamerikanischen markt produziert, in Bangladesch und Polen für den europäischen Markt. Die Endfertigung für den europäischen Markt findet zu 50 Prozent in einem Werk im polnischen Świebodzin statt, heißt es seitens des Unternehmens.

warum sind woom Fahrräder bei Eltern und Kindern so beliebt?

Zum einen sind die höherpreisigen Fahrräder besonders leicht, was sie für Kinder natürlich gut einsetzbar macht, zum anderen haben die Fahrräder einen hohen Wiederverkaufswert. Da Kinder schnell wachsen, passen die Fahrradgrößen nur einige Zeit zu ihnen, und dann müssen die Kleinen auf größere Räder umsteigen. Eltern können die kleinen Fahrräder schnell wieder zu einem guten Preis loswerden.

84.000 Fahrräder zurückgerufen: Ist der Woom-Boom nun vorbei? [Update]

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