Neue Spitze

woom-Gründer ziehen sich aus Geschäftsführung zurück

Marcus Ihlenfeld und Christian Bezdeka, die Gründer von woom. © woom
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Nach dem Millioneninvestment 2020 durch den Großinvestor Bregal und weiteren Geldgebern, der Produktion von Fahrrad Nummer 500.000 und der Expansion in 30 Länder weltweit ziehen sich Marcus Ihlenfeld und Christian Bezdeka, die Gründer von woom, aus der Geschäftsführung des österreichischen Kinderfahrrad-Herstellers zurück.

An der Spitze des Unternehmens steht nun ein neues Geschäftsführer-Trio: CEO wird Mathias Ihlenfeld (Bruder des Mitgründers und Founder von woom USA), CFO wird Paul Fattinger (Partner bei BDO Austria), COO wird Martin Bartmann (zuletzt bei RHI AG). Fattinger hat bereits 2021 für woom die Fusion von woom USA und woom Europa zu einer gemeinsamen globalen Marke durchgeführt. Guido Dohm, der erst 2020 als CEO ins Unternehmen kam, hat neue Aufgaben.

„Es ist wichtig, loszulassen“

„Ich freue mich darauf, wieder genau das zu machen, was mir am allermeisten Spaß macht“, sagt Christian Bezdeka, „Nämlich Fahrräder und Produkte zu entwerfen, die Kinder auch morgen oder übermorgen für das Radfahren begeistern.“ Sein Co-Founder Marcus Ihlenfeld, dessen Bruder nun am Steuer der Firma sitzt, meint: „Es ist wichtig, beizeiten loszulassen. Hätten wir nicht immer Menschen an Bord geholt, die bestimmte Tätigkeiten noch viel besser können als wir, würden wir heute noch in der Garage an Rädern schrauben und 300 Räder im Jahr verkaufen.“ Die beiden konzentrieren sich künftig auf ihre Rolle als Beirat und Miteigentümer.

Das neue Führungstrio steht vor großen Aufgaben. woom soll vor allem im so genannten D2C-Segment wachsen – also dem Online-Vertrieb der Fahrräder direkt an Kunden ohne Zwischenhändler. Wichtigster Wachstumsmarkt sind die USA, wo im letzten Jahr bereits knapp 45.000 Räder via Online-Direktvertrieb an US-Kund:innen verkauft wurden.

Produktion von Asien nach Europa

Der bisherige CEO Dohm hat jetzt die Aufgabe, den Produktions- und Montagestandort im polnischen Świebodzin sowie die vollautomatisierte Produktion von Fahrradrahmen und -gabeln in weiteren osteuropäischen Ländern auszubauen. Das bedeutet auch, dass der Fokus der Produktion von Asien (Kambodscha, Vietnam und Bangladesch) weiter nach Europa verlagern soll.

Die Produktion in Asien war bisher Kritikpunkt an woom. Nun will man also auf so genanntes Re-Shoring setzen und den Aufbau eines neuen Fahrrad-Clusters inmitten Europas forcieren. Daraus verspricht man sich kürzere Lieferzeiten, die Verbesserung der Produktverfügbarkeit und einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Schlecht für das Image des Unternehmens ist der Schritt sicher auch nicht.

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