Workhero: Neuer Startup-Dienst soll Arbeitslosen bei Bewerbungen helfen
Es sind derzeit mehr als eine halbe Million Menschen, die in Österreich ohne Job dastehen, und Schuld daran ist natürlich die Corona-Krise. Mit Ende Mai gab es hierzulande 517.000 arbeitslose oder in Schulung befindliche Personen, das sind um 174.000 mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote steht derzeit bei 11,5 Prozent. Auch in den USA ist die Arbeitslosenquote auf einem historischem Höchststand, und zwar bei 13,3 Prozent.
Das bedeutet unterm Strich: In den nächsten Monaten werden viele Menschen auf der ganzen Welt Bewerbungsschreiben aussenden und um die wenigen Stellen, die offen sind, ringen müssen. “Nach der Gesundheitskrise kommt die Wirtschaftskrise und die Arbeitslosigkeit“, sagt auch Arnim Wahls, Mitgründer und CEO des Wiener HR-Startups Firstbird. Seine Firma hat deswegen mit Workhero einen neuen Online-Dienst entwickelt, der es ermöglichen soll, für Lebensläufe und Bewerbungschreiben einfach und schnell Empfehlungen bei ehemaligen Chefs, Kollegen und Kunden einzuholen.
Gegenseitig Referenzen schreiben
“Eine Plattform, auf der sich Menschen gegenseitig Referenzen schreiben, gibt es derzeit noch nicht in dieser Form”, sagt Wahls im Gespräch mit Trending Topics. “Workhero funktioniert wie Linkedin-Recommendations für Menschen, die kein LinkedIn verwenden.” Wer sich also kostenlos bei Workhero registriert, kann von dort Links an ehemalige Arbeitgeber, Mitarbeiter oder Kunden aussenden und sie um eine Empfehlung bitten. Diese kann man so einfach sammeln und dann bei der nächsten Bewerbung mitschicken.
Firstbird, generell auf Empfehlungen von Mitarbeitern im Job-Sektor spezialisiert, hat den neuen Dienst derzeit noch nicht mit einem Geschäftsmodell versehen. Workhero ist zum Start in Österreich, Deutschland und der Schweiz verfügbar, über einen Partner auch in Australien. Der große Markt USA soll in Kürze folgen, dort sei man noch mit einem Partner in Verhandlung.
Keine Sternchen-Bewertungen
Die digitalen Empfehlungen, die Kollegen und Ex-Chefs abgeben, sollen aber nichts mit den Produktbewertungen und Sternchen-Systemen zu tun haben, die man sonst im Netz gewohnt ist – stattdessen werden die Empfehlungen in kurzen, knackigen Sätzen abgegeben. “Das soll nicht Kununu für Arbeitnehmer sein, wo man mit Sterne bewertet wird”, sagt Wahls. Damit nicht geschummelt wird, will Firstbird jene, die Bewertungen abgeben, anhand von Namen und E-Mail-Adresse verifizieren. Da das denkbar einfach auszutricksen ist, könnten in Folge noch andere Verifizierungsmaßnahmen dazukommen – etwa die Telefonnummer.