World Disasters Report: Klimakrise begünstigt Ausbruch von Krankheiten
Die Corona-Pandemie zwingt Österreich ein zweites Mal in den harten Lockdown. Während die Mehrheit hofft, dass sich das Erleben einer Pandemie um ein einmaliges in ihrem Leben handelt, gibt der aktuell erschienene “World Disasters Report 2020” der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften Grund zur Sorge. Durch den fortschreitenden Klimawandel könnte sich bis ins Jahr 2050 die Anzahl der Menschen, die auf humanitäre Hilfe wegen Umweltkatastrophen oder durch die Erderwärmung begünstigte Krankheitsausbrüche angewiesen sind, verdoppeln. Das würde dann 200 Millionen Menschen pro Jahr betreffen. Die Experten der Weltgesundheitsorganisationen rufen daher jetzt zum Handeln auf.
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Deutlicher Anstieg der COVID- und Malaria-Fälle
Der Ausblick des Berichtes ist düster: Der fortschreitende Klimawandel begünstigt eben jene Krankheiten, für welche es bisher kaum Therapiemöglichkeiten gibt, wie COVID, Durchfallerkrankungen und Malaria. Bei einer Erderwärmung von 2-3 Grad Celsius gehen WHO-Prognosen von einem Anstieg um 60.000 Malariatote ab dem Jahr 2030 aus. Zwischen 2030-2050 könnten nach den Prognosen der Weltgesundheitsorganisation weiterhin zusätzlich bis zu 250.000 Menschen durch die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels sterben.
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Weniger Opfer durch verbesserten Katastrophenschutz
Doch der diesjährige “World Disasters Report” macht auch positive Entwicklungen deutlich. Seit 1960 hat sich die Zahl der Katastrophen versechsfacht. Trotzdem sank die Zahl der Todesopfer. Laut dem Roten Kreuz sei dies auf den verbesserten Katastrophenschutz zurückzuführen. Noch vor der Corona-Krise hat Österreich 2020 die Mittel für den Auslandskatastrophenfonds sowie für die Entwicklungshilfe erheblich aufgestockt. Laut Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer sei dies auch nötig: „Der Klimawandel ist die größte Katastrophe der Menschheit und darf auch während Corona nicht in Vergessenheit geraten. Es ist ein ermutigendes Signal, dass Österreich die Mittel für Humanitäre Hilfe aufgestockt hat. Um auch in Zukunft mehr Menschenleben retten zu können, müssen wir diesen Weg weitergehen. Die Daten zeigen ganz klar, dass der Bedarf steigt.”