DeFi

World Liberty Financial: Trumps Krypto-Projekt will US-Dollar mit Stablecoins verteidigen

Donald J. Trump. © Gage Skidmore (CC BY-SA 2.0 via Flickr)
Donald J. Trump. © Gage Skidmore (CC BY-SA 2.0 via Flickr)
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Unter dem Hashtag #BeDefiant bereits seit längerem angekündigt, gibt es nun erste handfeste Informationen zu dem Krypto-Projekt aus dem Hause Trump. Mit World Liberty Financial will die Trump-Familie (im Wesentlichen sind die Söhne des ehemaligen US-Präsidenten involviert) einen eigenen Krypto-Token mit dem Kürzel WLFI auf den Markt kommen. „Krypto gehört zu den Dingen, die wir tun müssen“, sagte Trump bei einer Präsentation auf Elon Musks Social-Media-Plattform X. „Ob wir es mögen oder nicht, ich muss es tun.“

Die Informationen rund um World Liberty Financial sind derzeit noch dürftig. Es gibt lediglich einen offiziellen X-Account zu World Liberty Financial, auf den Trump hinweist, und der wiederum führt zu einer Telegram-Gruppe, in der immer wieder (ziemlich unkonkrete) Botschaften verbreitet werden. Dort wird etwa kommuniziert, dass man die Massenakzeptanz von Stablecoins und DeFi vorantreiben wolle. Bekannt wurde auch, dass der WLFI-Token aber nur akkreditierten Anlegern im Rahmen einer Ausnahmeregelung der „Regulation D“ der US-Börsenaufsicht angeboten werden könne, da es „regulatorische Unsicherheit“ in den USA gebe.

Man würde mit dem DeFi-Protokoll Aave zusammen arbeiten, heißt es dort weiter. Aave ist ein Ethereum-basiertes DeFi-Protokoll, über das Nutzer:innen sich gegenseitig Token leihen können. Dieses soll offenbar genutzt werden, um Dollar-Stablecoins zu verbreiten. „Wir wollen, dass Stablecoins, die an die USA gekoppelt sind, auch in den nächsten 100 Jahren das weltweite Zahlungsmittel bleiben. Der US-Dollar war jahrzehntelang das Rückgrat des globalen Finanzwesens, aber jetzt wird er von ausländischen Nationalstaaten angegriffen“, heißt es in der Telegram-Gruppe. Durch die weltweite Verbreitung von an die USA gekoppelten Stablecoins stellen wir sicher, dass die Dominanz des US-Dollars bestehen bleibt, und sichern Amerikas finanzielle Führungsrolle und seinen Einfluss auf der globalen Bühne.“

Trittbrettfahrer verbreiten Fake-Token

Wie massentauglich und inklusiv World Liberty Financial sein kann, kann in Frage gestellt werden. Nur registrierte Investoren sollen sich den Governance-Token kaufen können. Laut Coindesk sollen 63 % der Token an die Öffentlichkeit verkauft werden, 17 % sind für Belohnungen der Nutzer reserviert, und 20 % gehen an das Team. Stichwort Team: Trump bzw. Trumps Söhne haben die beiden Krypto-Veteranen Chase Herro und Zak Folkman, sowie Steve Witkoff, einen Immobilieninvestor und Freund von Donald Trump, um sich geschart, um das Projekt zu stemmen. Auch Sandy Peng, Mitgründerin der Layer-2-Lösung Scroll auf Ethereum, ist mit von der Partie.

Interessenskonflikte sind vorprogrammiert: Präsidentschaftskandidat Trump umwirbt im Wahlkampf derzeit auch die Krypto-Industrie und gilt als einer, der für die Branche günstigere Rahmenbedingungen in den USA schaffen könnte. Damit würde er auch World Liberty Financial begünstigen – etwas, das wohl nicht so einfach durchgehen wird.

Derweil sind auch bereits eine ganze Reihe an Trittbrettfahrern aufgesprungen. Der offizielle WLFI-Token ist noch gar nicht am Markt, und es gibt auch keine offizielle Webseite. Jedoch haben sich bereits gefälschte Token sowie Webseiten auf CoinMarketCap bzw. den Google-Suchergebnissen breitgemacht. Ein angeblicher WL-Token, der vorgibt, aus dem Hause Trump zu kommen, etwa wird gegen SOL-Token getauscht.

„Wir sind auf einige Anzeigen aufmerksam gemacht worden, die auf Telegram kursieren und behaupten, von uns zu sein, und die gefälschte Airdrops oder Token-Verkäufe anbieten. Bitte klicken Sie NICHT auf Anzeigen oder Links, die behaupten, mit World Liberty Financial verbunden zu sein. Wir führen zur Zeit KEINE Airdrops durch und verkaufen auch keine Token“, heißt es seitens World Liberty Financial dazu.

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