Worldcoin: WLD-Kryptowährung des kontroversen Augenscan-Startups startet
Mit 115 Mio. Dollar Investment im Rücken wollen sie ein Payment-Netzwerk bauen, in dem die Teilnehmer:innen per Iris-Scan identifiziert werden: Worldcoin, das kontroverse Startup des deutschen Unternehmers Alex Blania und seinem Mitgründer Sam Altman (bestens bekannt als OpenAI-CEO) geht heute mit seinem eigenen Token an den Start. Ab sofort sind das Worldcoin-Protokoll, die World ID, die WLD-Tokens und die World App weltweit verfügbar.
„Im Zeitalter der künstlichen Intelligenz muss die Notwendigkeit eines Identitätsnachweises nicht mehr ernsthaft diskutiert werden. Stattdessen ist die entscheidende Frage, ob die Lösungsansätze, die uns bisher bezüglich Identitätsnachweis zur Verfügung stehen, den Schutz der Privatsphäre in den Vordergrund stellen, dezentralisiert und maximal inklusiv sein können“, so der Mitbegründer des Worldcoin-Projekts und CEO von der hinter Worldcoin stehenden Entwicklerfirma, Tools for Humanity, Alex Blania. Man wolle jedem Menschen, unabhängig von Herkunft, Standort oder Einkommen, Zugang zu dem Zahlungsnetzwerk geben.
Zentral dafür ist der WLD-Token, der auf dem Ethereum-Standard ERC-20 basiert, nunmehr auf der auf Ethereum basierenden Layer-2-Lösung Optimism läuft und damit hinter sich Polygon lässt. Einige zentralisierte Krypto-Börsen wie ByBit, Huobi und Gate.io haben den WLD-Token bereits im Handel, auch die dezentrale Exchange Uniswap wird nun unterstützt. Die Marktkapitalisierung von WLD liegt am Montag bei mehr als 25 Mrd. Dollar, ein Token wird aktuell bei weit mehr als 2 US-Dollar gehandelt. Auf Uniswap, wo aktuell wohl noch die Preisfindung passiert, wird der Token sogar bei mehr als 3,50 Dollar gehandelt. Auch Binance und OKEx haben angekündigt, den Token zu listen.
Worldcoin: Kontroverses Augen-Scan-Projekt holt 115 Mio. Dollar von Krypto-Investoren
Airdrop für Augen-Gescannte
Aktuell werden von einer Tochtergesellschaft der Worldcoin Foundation, World Assets Ltd, die WLD-Token an etwa zwei Millionen Berechtigte, die an der Beta-Phase teilgenommen haben, ausgegeben; diese können WLD auf der Blockchain handeln. Eine World ID bekommt man wie berichtet, wenn man sich von den Orb-Scannern, die in dutzenden Städten aufgestellt wurden, registrieren lässt. Dabei fungiert die Iris als eindeutiges Merkmal für einen Menschen. In den kommenden Wochen sollen sich Interessierte etwa in Dubai, Hongkong, London, Los Angeles, Mexiko-Stadt, Miami, New York, Paris, San Francisco, São Paulo, Seoul, Singapur und Tokio bei den Augen-Scannern registrieren können. Wer sich scannen lässt, bekommt 25 WLD-Token als Belohnung.
Mit etwa 200 Orbs wurden bis dato weltweit etwa 2 Millionen Menschen registriert, bis Jahresende will die Unternehmung global 1.500 der Scanner verteilen. Aufgrund der unsicheren regulatorischen Situation für Krypto-Projekte in den USA ist Worldcoin derzeit nicht für US-Bürger:innen verfügbar – damit fällt ein riesiger Markt vorerst weg.
Außerdem können User bereits die World App auf ihrem Smartphone installieren. Sie dient als Wallet nicht nur für die WLD-Token, sondern unterstützt auch den Stablecoin USDC sowie Wrapped Bitcoin und Wrapped Ethereum. Dass WLD aber ein stablies Zahlungsmittel ist, behauptet aktuell niemand. „Jeglicher Wert, der WLD zugeschrieben wird, kann sich schnell ändern und in seiner Gesamtheit verloren gehen. Außerdem sind die Technologien, aus denen Worldcoin besteht, einschließlich des WLD-Tokens, experimenteller Natur. Es gibt keine Garantie dafür, dass das Netzwerk wie geplant funktionieren wird“, heißt es seitens der Worldcoin Foundation. Vielmehr ist davon auszugehen, dass der WLD-Preis ähnlichen Schwankungen unterliegen wird wie so viele andere Krypto-Assets am Markt.
Worldcoin: Kontroverser Augen-Scanner „Orb“ startet in Deutschland