WurmHotels sucht ab sofort neue Mitglieder
Ein WurmHotel ist eine kollektiv genutzte Kompostierungsanlage, die an öffentlichen Standorten platziert ist und von Anwohner:innen betreut wird. Etwa 30 Haushalte haben so die Möglichkeit, gleichzeitig ihren Biomüll zu kompostieren. Nach einer Zeitspanne von 6 Monaten kann die Gemeinschaft den erstem Wurmhumus sammeln, also Dünger, der für die Bepflanzung ihrer eigenen Gärten verwendet werden kann. Das Konzept ist simpel: Während die Mitglieder der Kompost-Community ihren Biomüll großzügig in die Anlage einbringen, verarbeiten die Würmer diesen Vorgang leise und ohne unangenehme Gerüche.
Nach einem erfolgreichen Testlauf der ersten fünf WurmHotels in Wien über das letzte Jahr hinweg, sucht das Projekt nun neue Mitglieder, die sich aktiv an der Fütterung der Würmer beteiligen und den eigenen Biomüll nicht mehr verschwenden möchten.
Die Suche nach neuen Mitstreiter:innen und Standorten beginnt
Die aktuellen Standorte im 4., 7., 6., 18. und 15. Bezirk werden von jeweils einer Kompostgemeinschaft betreut, die aus etwa 30 Haushalten besteht und somit Biomüll in die WurmHotels einbringt. Doch wird es bald mehr davon geben?
„Jetzt kommt es auf das Interesse der Wiener:innen an. Nur wenn sich viele dazu entschließen, den eigenen Biomüll zukünftig nicht mehr dem Restmüll zu überlassen, ist für uns der Weg frei für diese neue Form der Biomüllverwertung. Erfreulicherweise ist das Interesse für die Würmer groß. Je früher man sich meldet, desto größer ist die Chance auf das eigene WurmHotel in der Nachbarschaft“, freut sich Ruth Kapelari, die die WurmHotels in Wien betreut und ergänzt: „Die Gründe, mitzumachen, sind unterschiedlich. Die meisten wollen einfach Müll reduzieren und sind dann erstaunt über die tolle Erde. Auch viele Familien mit Kindern machen mit.“
Interessierte haben ab sofort die Möglichkeit, sich auf die „Gästeliste“ für künftige WurmHotels zu setzen. Wie? Einfach für den Newsletter auf www.wurmhotel.com anmelden. Zusätzlich ist es möglich, potenzielle Standorte vorzuschlagen. Sobald genügend Interesse und geeignete Standorte gefunden sind, kann ein neues WurmHotel errichtet werden.
Info am Rande: Die WurmHotels benötigen weder Strom- noch Wasseranschluss. Sie eignen sich für Orte, die regelmäßig von Menschen besucht werden, und können im beste Fall auch zu einem beliebten Treffpunkt in der Nachbarschaft werden.
Weitere WurmHotel-Standorte im 6. und 22. Bezirk schon in Planung
„Die Bezirksvorstehungen, die sich auf das Experiment mit den WurmHotels eingelassen haben, waren von Anfang an eine große Unterstützung und sind jetzt überzeugt, dass es positive Auswirkungen auf die Mülltrennung, die umliegenden Gärten und auch die Gemeinschaft rund um jedes WurmHotel gibt.“, so David Witzeneder von der Wormsystems GmbH.
Bald schon werden WurmHotels im 6. und 22. Bezirk aufgestellt. Die Bezirksvorstehung Mariahilf veranstaltet am 19. Oktober auch eine Informationsveranstaltung zum Thema WurmHotels in Wien. Hier können Interessierte unverbindlich mehr erfahren, potenzielle Standorte vorschlagen oder sich für das nächste WurmHotel auf die Gästeliste setzen lassen. Der 22. Bezirk hat sich für ein WurmHotel entschieden, um lokales Kompostieren zu fördern. Der genaue Standort ist noch nicht festgelegt, aber Interessierte können sich über den Newsletter melden. Cornelia Sucher, die Agenda-Beauftragte der Donaustadt, freut sich auf das innovative Projekt und betont die Bedeutung des Klimaschutzes: „Noch nie war Klimaschutz wichtiger als jetzt und mit dem WurmHotel kann jeder täglich einen Beitrag dazu leisten.“
Sogar außerhalb der Stadt wecken die Würmer Interesse: Auf dem Campingplatz Mössler am Millstättersee in Kärnten wird in der nächsten Saison ein WurmHotel sein neues Zuhause finden. Die Betreiber:innen setzen bereits in vielen Bereichen auf Zugangsregelungen mittels RFID-Chip und sind begeistert von der geruchsfreien und umweltfreundlichen Möglichkeit, Biomüll zu verwerten.
Weniger Restmüll, mehr Grün: Die WurmHotels für eine nachhaltige Zukunft
Biomüll spielt eine entscheidende Rolle beim Klimaschutz. Die Idee der WurmHotels zielt darauf ab, die Qualität des darin gesammelten Biomülls zu verbessern, indem strenge Zugangsregelungen und die Betreuung durch engagierte Kompostgemeinschaften sicherstellen, dass nur biologisch abbaubare Abfälle in diesen Kompostern landen. Ziel ist es dabei auch, das Image von Küchenabfällen aufzuwerten und zu verdeutlichen, dass Biomüll eine wertvolle Ressource darstellt. Aktuell besteht mindestens ein Drittel des Restmülls aus Biomüll. Weniger Restmüll bedeutet eine grünere und blühendere Stadt. Der erzeugte Wurmhumus kann auf Balkonen, in Gärten und auf individuellen Grünflächen genutzt werden, um das Gärtnern zu fördern und die Umweltauswirkungen weiter zu minimieren.
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