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Wwoof Österreich: Gegen Kost und Logis auf Bauernhöfen helfen

Freiwillige Helfer am Bauernhof © WWOOF Österreich
Freiwillige Helfer am Bauernhof © WWOOF Österreich
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Urlaub am Bauernhof wird ein starker Sommer vorhergesagt. Viele Grenzen bleiben nach wie vor geschlossen und die Coronavirus-Krise hat die regionale Lebensmittelproduktion ins Zentrum des Interesses gerückt. Dadurch erhofft sich auch der Verein Wwoof einen noch stärkeren Zulauf. Beim „Wwoofen“ hilft man eine Zeit lang am Bauernhof aus und darf dafür gratis dort wohnen und essen. Die Idee entstand in England, ist mittlerweile aber auch in Österreich etabliert.

„Man wechselt die Seite, ist nicht mehr Tourist, sondern erhält einen tiefen Einblick in die Familie und die Struktur eines Bauernhofes“, sagt Martina Heuberger, die selbst schon oft auf Höfen geholfen hat. Zum Beispiel in der Steiermark, wo sie Ziegen melken gelernt hat. Es sei ein eigener Mikrokosmos und selbst in Österreich mache man von Region zu Region ganz andere Erfahrungen. „Man lernt etwas Neues und bringt umgekehrt auch neue Ideen an den Hof“, erklärt sie die Vorteile auf beiden Seiten. Wwoof steht für „We’re Welcome on Organic Farms“ – dementsprechend geht es in der Regel um Bio-Landwirtschaft, wobei kein Zertifikat vorgelegt werden müsse.

300 Bauernhöfe in Österreich

Heuberger leitet den Verein in Österreich. Wwoof hat hierzulande etwa 1.000 Mitglieder, wobei nicht alle davon tatsächlich in der Landwirtschaft schnuppern – manche wollen den Verein lediglich unterstützen. Mitmachen ist denkbar unkompliziert: Man füllt online ein kurzes Formular aus und bezahlt dann den Jahresbeitrag von derzeit 25 Euro. Dann kann man sich auf der Website einloggen und sieht eine Liste aller teilnehmenden Bauernhöfe. In Österreich sind das rund 300.

Wwoofer können dann direkt mit ihren Wunsch-Gastgebern Kontakt aufnehmen und die Details vereinbaren. Wie lange Gäste bleiben und am Hof helfen, hänge oft stark von der Tätigkeit ab, erklärt Heuberger: „Wenn zum Beispiel Käse verarbeitet wird, ist das ein längerer Prozess. Wenn es um die Ernte geht, sind es vielleicht nur ein paar Tage“. Ihr ist es wichtig, dass das Wwoofen nicht als Jobmöglichkeit mißverstanden wird. Man bekomme zwar Kost und Logis, aber kein Gehalt.

Töpferei in Neuseeland

Heuberger selbst hat Wwoof bereits bis nach Irland und Neuseeland geführt. Wer während seines Urlaubs in regionalen Betrieben schnuppern will, muss sich bei der jeweiligen Wwoof-Landesorganisation anmelden, was in rund 100 Ländern möglich ist. In Neuseeland hat Heuberger insgesamt fast ein halbes Jahr verbracht und war unter anderem auf einer Schaffarm, aber auch bei einer Töpferei und sogar in einem Bed & Breakfast. In Österreich liege der Fokus ausschließlich auf Bauernhöfen – auch aus rechtlichen Gründen – in anderen Ländern kann man aber in vielen verschiedenen Betrieben schnuppern. Ihr persönlich habe es aber auch in Neuseeland auf einer entlegenen Farm am besten gefallen.

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