Neue Wiener U-Bahn-Garnitur wird autonom und nachhaltiger fahren
Derzeit sind es Garnituren des Typs V, die unter der Stadt ihre Kreise ziehen, ab 2022 sollen sie nach und nach vom X-Wagen ersetzt werden. Die Wiener Linien werden dann die neuen U-Bahnen aus dem Siemens-Werk bekommen und damit ein neues Kapitel für die öffentlichen Verkehrsmittel aufschlagen. Denn neben den vielen recycelbaren verbauten Materialien wird der X-Wagen vor allem eine Neuerung bringen: autonomes Fahren.
In Städten wie Paris oder Barcelona wird es seit vielen Jahren gemacht, nun soll es auch in Österreich passieren. In fünf Jahren wird die U-Bahn vollautomatisch fahren, und zwar zuerst auf der dann fertigen neuen Linie U5 Mit dem Bau der neuen U5 von Frankhplatz bis Karlsplatz. Dafür ist auch notwendig, dass nicht nur neue Wagen kommen, sondern es müssen auch die Stationen dafür umgerüstet werden.
Autonom auf der neuen U5-Linie
So werden die bestehenden Stationen Karlsplatz bis Rathaus umgerüstet und mit Bahnsteigtüren ausgestattet werden, die U5-Station Frankhplatz wird neu gebaut. Die Türen am Bahnsteig (man kennt das System auch von vielen internationalen Flughäfen) öffnen erst, wenn die U-Bahn komplett stillsteht und ihrerseits ihre Türen öffnet.
Die Stadt Wien hat bei Siemens Mobility bereits im Herbst 2017 insgesamt 34 neue Züge bestellt, es gibt eine Option auf 11 weitere Züge. Gesamtwert des Auftrags: 550 Millionen Euro. In diesem Preis ist auch ein 24-jähriger Wartungsvertrag inkludiert.
Man wird aber nicht erst bis 2025 warten müssen, um mit dem X-Wagen, der zu den modernsten U-Bahn-Fahrzeugen der Welt zählt, mitfahren zu dürfen. Denn bereits 2022 wird er bereits in den Einsatz kommen, und zwar mit Personal der Wiener Linien an Bord. Bis dahin soll die notwendige Betriebsbewilligung kommen. Zuerst wird der X-Wagen auf den Linien U1 bis U4 eingesetzt (d.h. nicht bei der U6) werden, dann ab 2025 eben auch auf der neuen Linie U5.
IoT-Sensoren und Bremsenergie
Technisch interessant ist auch die Vernetzung und die Bauweise. Erstere sorgt mit IoT-Sensoren dafür, dass der Wagen selbstständig auf den Verschleiß einzelner Teile aufmerksam machen und damit aufwändige Routine-Checks ersparen kann, mit zweiterer ist es möglich, bis zu 90 Prozent der Bremsenergie zurück ins Netz zu speisen.
Wiener Linien testen großen E-Bus und wollen 25 Mio. Euro investieren
Der sechsteilige Zug bietet übrigens Platz für 928 Fahrgäste, das sind also 46 mehr als im bisherigen V-Wagen (882). In den Wagonen gibt es nur mehr Displays und keine gedruckten Fahrpläne für die Informationsanzeige. Es wird außerdem 6 statt bisher 4 Rollstuhlplätze geben, Sitze in blauer Farbe kennzeichnen Priority-Sitz und sind für Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität vorgesehen.