xAI: Elon Musk sucht bis zu vier Milliarden Dollar für sein AI-Startup
Früher war er einer der großen Unterstützer von OpenAI, nun geht er nicht nur rechtlich gegen den ChatGPT-Macher vor, sondern hat mit xAI auch noch eine Konkurrenzfirma 2023 gestartet. Und es ist eben jene xAI, für die Elon Musk nun auf Fundraising-Tour unterwegs ist. Um dem jungen Unternehmen, das mit seinem AI-Modell Grok gegen Milliarden Dollar schwere AI-Startups sowie Google antritt, die notwendige Finanzierung zu geben, sucht Musk aktuell laut Business Insider und anderen US-Medien 3 bis 4 Milliarden Dollar. Es war Anfang 2024 auch schon kolportiert worden, dass Musk 6 Milliarden Dollar aufstellen will.
Das Spannende dabei ist die Bewertung, die Grok bekommen soll – nämlich etwa 18 Milliarden Dollar. Das ist deutlich mehr als die etwa 12,5 Milliarden Dollar, die das Social-Media-Unternehmen X (ehemals Twitter) noch von Shareholdern bewertet wird. Klar ist aber auch, dass xAI solche große Summen benötigt, um mit anderen AI-Startups wie OpenAI oder Anthropic mitzuhalten. Die Entwickler von GPT-4 bzw. Claude 3 haben jeweils 11 bzw. 7,6 Milliarden Dollar alleine in den vergangenen 18 Monaten aufgestellt, um die immens hohen Kosten für das Training großer AI-Modelle und die dazu notwendigen Fachkräfte bezahlen zu können.
Grok schließt schnell zu GPT-4 und Claude auf
xAI hat zuletzt sein neuestes AI-Modell Grok-1.5 angekündigt, das in Chatbot-Form demnächst allen zahlenden X-Nutzer:innen zugänglich gemacht werden soll. Zudem hat das AI-Startup, das Musk gemeinsam mit ehemaligen Mitarbeiter:innen von DeepMind, OpenAI, Google Research, Microsoft Research, Tesla und der University of Toronto gründete, Grok-1 auch als Open Source auf den Markt gebracht. Das ist eine ähnliche Strategie, wie sie auch Google oder Mistral AI fahren: Während die stärksten und neuesten AI-Modelle proprietär bleiben, werden die älteren und schwächeren LLMs offen ins Netz gestellt. Das soll Entwickler:innen dazu bringen, mit den LLMs zu arbeiten – mittelfristig ein Weg, um sie an sich zu binden.
Grok hat in seiner aktuellsten Version 1.5 deutliche Fortschritte gemacht. Zwar kommt es in Benchmark-Tests noch nicht ganz an die aktuell führenden LLMs von Google (Gemini Pro 1.5), GPT-4 (OpenAI) und Anthropic (Claude 3 Opus) heran, jedoch ist das Tempo, dass xAI vorlegt, durchaus bemerkenswert. Musk will mit xAI natürlich auch anecken. Während die anderen LLM-Entwickler:innen darum bemüht sind, ihren Chatbots freche und unpassende Töne abzugewöhnen, will Musk eine „maximal neugierige KI ohne Moral“, die auch Sarkasmus kann und „Anti-woke“ ist. Der Chatbot kann auch schimpfen und über Drogen fachsimpeln – Dinge, die Google oder Microsoft in ihren AI-Assistenten wohl nie zulassen würden.
Grok: Elon Musk AI-Startup xAI schickt schimpfendes LLM ins Rennen gegen ChatGPT und Co