XRP teilweise nicht als Security zu werten – Gerichtsurteil befeuert Krypto-Kurse
Es ist ein Etappensieg im großen Kampf der US-Börsenaufsicht SEC gegen die Krypto-Branche und ihre Token: Denn der Vorwurf, dass Ripple die XRP-Token als unregistrierte Wertpapiere – und damit unerlaubterweise – verkauft hat, wurde nun von der US-Richterin Analisa Torres nun teilweise entkräftet. Zwar befand sie am Bezirksgericht der Vereinigten Staaten im südlichen Bezirk von New York, wo die SEC gegen das kalifornische Krypto-Unternehmen Ripple prozessiert, dass XRP-Verkäufe von Ripple im Wert von 728,9 Millionen US-Dollar an institutionelle Anleger – z.B. Hedgefonds – nicht registrierte Wertpapierangebote waren.
Jedoch ist der Verkauf bzw. Handel mit XRP-Token im Retail-Bereich der Richterin zufolge nicht als Wertpapierhandel einzustufen. Die SEC hat Ripple bereits im Dezember 2020 in einer Milliardenklage vorgeworfen, dass XRP-Token eigentlich Wertpapiere sind und nur zugelassen gehandelt werden dürfen. Das schickte den Preis von XRP damals in den Keller.
Später folgten zahlreiche Klagen der SEC gegen Krypto-Firmen, denen immer wieder vorgeworfen wurde, dass sie Token als nicht registrierte Wertpapiere auf den Markt gebracht haben (z.B. durch ICOS). Zuletzt gipfelte der Feldzug der SEC in den Klagen gegen Binance und Coinbase, wo mehr als 60 Tokens als Wertpapiere bezeichnet wurden, einschließlich MATIC, SOL und ADA.
Ripple: „Es ist ein Angriff auf die gesamte Krypto-Industrie der USA“
Urteil befeuert Kurse von XRP, ADA, SOL und MATIC
Die Botschaft, dass XRP teilweise entlastet wurde, verbreitete sich in der Krypto-Welt wie ein Lauffeuer. Aktuell explodieren die Kurse von Altcoins. XRP schoss zeitweise um 80 Prozent in die Höhe, SOL, ADA und MATIC legten zwischen 17 und 20 Prozent in wenigen Stunden zu. Mittlerweile hat sich der Höhenflug wieder eingependelt, jedenfalls haben die genannten Token im Wert ordentlich zulegen können.
Vom Tisch ist die Sache aber nicht. Zwar werden die Verkäufe an Retail-Investoren („Programmatic Sales“) nicht als Handel von Wertpapieren von der Richterin gewertet, jene an institutionelle Investoren („Institutional Sales“) allerdings schon. Dementsprechend ist die Euphorie an den Krypto-Märkten schon wieder zurück gegangen – immerhin lebt der Markt nicht nur von Privatanleger:innen, sondern auch davon, dass große Investor:innen Token handeln. Immerhin haben die US-Krypto-Börsen Gemini und Coinbase angekündigt, ein Listing von XRP in Betracht zu ziehen.
Für Ripple-CE Brad Garlinghouse, der selbst tief in der SEC-Klage seit 2020 steckt, ist der richterliche Entscheid derweil Grund zu feiern. „Wir sagten im Dezember 2020, dass wir auf der richtigen Seite des Gesetzes standen und auf der richtigen Seite der Geschichte stehen werden“, so Garlinghouse. „Wir sind allen dankbar, die uns geholfen haben, die heutige Entscheidung zu erreichen – eine, die für alle Krypto-Innovationen in den USA ist. Mehr dazu später. Lasst uns anfangen, eine richtige Party zu planen.“