Startup-Übernahme

Yahoo kauft AI-gesteuerte Nachrichten-App Artifact von Instagram-Mitbegründern

Die Artifact-App wird eingestellt und ihre Technologie wird in die Produkte von Yahoo eingegliedert. © Yahoo
Die Artifact-App wird eingestellt und ihre Technologie wird in die Produkte von Yahoo eingegliedert. © Yahoo
Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

Yahoo übernimmt die Plattform „Artifact” von den beiden Instagram-Mitbegründern Kevin Systrom und Mike Krieger. Die KI-Nachrichten-App wurde kreiert, um Leser:innen Nachrichten zu empfehlen. Jetzt will Yahoo davon profitieren und seinen Nutzer:innen Inhalte anbieten, die besser zu deren Interessen passen.

KI-gesteuerte Nachrichtenaggregations- und Entdeckungsplattform

Die beiden Mitbegründer von Instagram und Artifact-Entwickler konnten ihr leistungsfähiges AI-Tool nie richtig zum Laufen bringen. Ihren Angaben nach waren die Marktchancen für weitere Investitionen nicht groß genug. Yahoo, das über mehr als 180 Millionen monatliche User:innen hat, sah dies als Chance, um sich von anderen Online-Nachrichtenaggregatoren abzuheben und erwarb das Tool. Die Kosten für die Übernahme wurde nicht genannt. Beide Seiten sollen laut The Verge jedoch hervorgehoben haben, dass Yahoo die Technologie, aber nicht das Artifact-Team übernimmt. Krieger und Systrom werden nun als externe „spezielle Berater“ für Yahoo tätig sein.

Fokus auf neuere, größere und bessere Dinge, um Millionen Menschen zu erreichen

Die Übernahme durch Yahoo fand in etwa ein Jahr nach dem Launch von Artifact statt und drei Jahre nachdem die Gründer den Tod des Tools bekannt gegeben haben. Der Hauptgrund für die Schließung sei laut Krieger und Systrom, dass sie sich auf „neuere, größere und bessere Dinge konzentrieren wollen, die die Fähigkeit haben, viele Millionen Menschen zu erreichen.“ Die KI-Nachrichten-App ohne ein großes Nachrichtenpublikum war wohl nicht mehr attraktiv und das, obwohl das Wachstum laut Systrom jeden Monat gesteigert werden konnte. Weiters sollen die beiden die einzigen Investoren von Artifact gewesen sein – das Unternehmen war sehr schlank aufgestellt. Nach Bekanntgabe der Schließung seien zehn Anrufe eingegangen, einer davon stammte von Yahoo. Laut Systrom interessieren sich viele Unternehmen für personalisierte Inhalte. Dies habe er ursprünglich unterschätzt.

Ergänzung der Artifact-Funktionen in den kommenden Monaten

Kat Downs Mulder, General Managerin für Yahoo News, sagte: „Sie haben sehr viel Liebe und Sorgfalt in die Art und Weise gesteckt, wie ihre Inhaltstaxonomie und Empfehlungssysteme funktionieren.“ Dies beginne bei der Inhalte-Kategorisierung und setze sich bei der Nutzer:innen-Relevanz und dem UX-Design fort. „Diese ganze Reise ist wirklich schwer richtig zu machen“, so Downs Mulder. Denn Yahoo arbeitete schon länger an einer Personalisierung und an Empfehlungen, aber Artifact hätte etwas Besonderes geschaffen. Das Yahoo News-Netzwerk soll 2023 zur Nummer 1 der Nachrichten- und Informationsangebote in den USA aufgestiegen sein. Mit der proprietäre KI-gestützte Personalisierungstechnologie von Artifact  sollen den Nutzer:innen „die relevantesten Geschichten durch KI” geliefert werden und Yahoo somit insgesamt noch mehr Wirkung entfalten. Die Funktionen sollen in den kommenden Monaten in die gesamte Yahoo-App einschließlich der Yahoo-News-App integriert werden.

Austrian Startup Monitor 2023: Analyse mit Markus Raunig und Karl-Heinz Leitner

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