Yamaha gibt trotz Klimazielen Verbrennungsmotor nicht auf
Die Umstellung auf die E-Mobilität ist eine der wichtigsten Herausforderungen der Fahrzeugindustrie. Ein Großteil der Hersteller von Autos und auch Motorrädern will in Zukunft klimaneutral werden und seine CO2-Emissionen drastisch reduzieren. Dazu gehört jetzt auch der japanische Konzern Yamaha. Bis 2050 will das Unternehmen bei der Herstellung neuer Produkte komplett klimaneutral sein, bis zum Jahr 2030 die CO2-Emissionen aus der Fertigung seiner Produkte halbieren. Trotz des neuen Fokus auf E-Motorräder will Yamaha jedoch den Verbrennungsmotor nicht völlig aufgeben.
„Stromquellen mit geringen CO2-Emissionen“
Yamaha will nach eigenen Angaben „effiziente Stromquellen nutzen und auf Stromquellen mit geringen CO2-Emissionen umsteigen“. Laut Golem will das Unternehmen einen Großteil seiner Motorräder ab 2035 elektrisch antreiben, jedoch soll ein Teil weiterhin neue Verbrenner erhalten. Yamaha sehe, ähnlich wie Konkurrent Honda, E-Fuels als Lösung, um den Verbrennungsmotor beibehalten zu können.
Bei E-Fuels handelt es sich um synthetische Kraftstoffe, die durch Strom aus Wasser und aus CO2 entstehen. Sie können Brennstoffzellen klimaneutral antreiben. Um klassische Verbrennungsmotoren nachhaltiger zu machen, will Yamaha bei ihnen außerdem für eine höhere Kompression, bessere Kühlung und verminderte Reibung sorgen. Auch setzt der Konzern auf eine variable Ventilsteuerung. Das Unternehmen will so den Kraftstoffverbrauch bis 2050 im Vergleich zum Jahr 2010 etwa halbieren. Das soll die neuen Verbrennungsmotoren möglichst nachhaltig machen.
Yamaha bringt auch E-Motorräder
Bereits im Jahr 2020 stellte Yamaha einen 35-kW-Elektromotor sowie eine Variante mit 135 kW vor. Das erste Modell hat der Konzern für Elektromotorräder entwickelt, das zweite Aggregat soll in Elektroautos landen. Durch eine spezielle Gusstechnik sei es möglich, das Gehäuse für die Motoren besonders kompakt zu bauen, teilte das Unternehmen mit. Mit dem Yamaha E-Vino präsentierte der Hersteller Ende 2020 außerdem einen eigenen Elektroroller.
Für Hersteller wie Yamaha muss der Umstieg auf Elektroantriebe und umweltfreundliche Brennstoffzellen möglichst schnell erfolgen. Vor allem in der EU fordern immer mehr Länder das Verbot des Einbaus von klassischen Brennstoffmotoren bei neuen Fahrzeugen. In Island, den Niederlanden, Irland, Slowenien, Schweden und Dänemark sind solche Motoren ab 2030 nicht mehr erlaubt. Schottland legte sich auf 2032 fest, Großbritannien und Finnland zielen den Stopp für 2035 an und Frankreich, Spanien und Lettland für 2040 (Tech & Nature berichtete).