Kommentar

„Your 401k is now just a 401“: Ist die Aktienpension weiter eine gute Idee?

Aktienkurse weltweit am Montag, 7. April 2025. © Screenshot
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Heute, am 7. April 2025, wirft man besser keinen Blick in sein Aktiendepot. Denn dort wäre es ziemlich schwer, etwas Grün zu entdecken. Donald Trumps Vergeltungszölle gegen den Rest der Welt haben die Aktienmärkte, ohnehin schon angeschlagen, weiter in den Keller geschickt. Asiatische Börsen sind am Tag nach dem Inkraftreten der Trump-Zölle um bis zu zehn Prozent eingebrochen, in Europa sieht es nicht besser aus, und auch an der Wall Street werden Panikverkäufe erwartet, wenn die Börsen am Nachmittag europäischer Zeit öffnen.

Für viele bedeuten die letzten Tage und Wochen, dass ihre Gewinne bei Aktien und ETFs, die sie über Monate, vielleicht sogar Jahre aufgebaut haben, weggeschmolzen sind. Bis Februar lief noch alles gut – Kryptowährungen und Big Tech lagen gut im Kurs, weil der selbsternannte „Krypto-Präsident“ und Big-Tech-Freund gut für den Markt war. Nur, dann kam der abrupte Sinneswandel, und Trump fing seinen Zollkrieg an, zuerst gegen Mexiko, Kanada und China, und weitete ihn dann auch die ganze Welt aus.

Bis vor wenigen Wochen haben sich viele noch irgendwie mental mit Trump arrangiert. „Na immerhin gehen die Kurse weiter nach oben“, haben sich sicher viele gedacht, um zumindest eine gute Seite in dem Schauspiel für sich zu entdecken. Diese „gute Seite“ ist nun auch weg. Trump ist noch keine 100 Tage im Amt, und schon gibt es in den USA Massenproteste gegen ihn. „Hands off!“ schreien sie dem US-Präsidenten entgegen, aus vielen Gründen.

Einer davon: 401k. Das Kürzel steht in den USA für die vom Arbeitgeber mitfinanzierte private Altersvorsorge, bei der Geld in Aktienfonds investiert wird. Das soll durch Kursanstiege und Dividenden mehr werden, sodass der Arbeitnehmer in seiner Pension mehr Vermögen hat, um sich den Lebensabend zu finanzieren. Bisher war das verlockend: Wer auf Unternehmensanteile bzw. deren langfristiges Wachstum setzt, der setzt letztendlich großes Vertrauen darauf, dass die Weltwirtschaft immer weiter wachsen wird.

Die Zoll-Wende

Doch die Zollangriffe auf alle anderen Länder der Welt kann man auch so sehen: Die USA unter Trump beenden den jahrzehntelangen Freihandel, den die USA immer geschützt hat, nicht zuletzt mit ihrer Marine. Statt Kooperation geht Trump in die Konfrontation mit Freunden wie Feinden, und das sorgt für große Ängste. Nicht nur in den USA machen sich neue Sorgen über eine Rezession breit, auch anderswo. In China stützt der Staat bereits angeschlagene börsennotierte Unternehmen mit Aktienkäufen, um die Effekte des neuerlichen „Black Monday“ abzufedern.

Auch in Europa, in Deutschland und Österreich, hat sich die Idee der privaten Altersvorsorge via ETF-Sparen bei Neobrokern und Co. breitgemacht. Vor wenigen Wochen noch etwa warb der Trade Republic mit der Kampagne „Retire Rich“ rund um den Weltfrauentag für die privaten Altersvorsorge via Kapitalmarkt. In Deutschland wurde bereits die Einführung der Aktienrente diskutiert, auch in Österreich beschäftigt man sich mit einer Neugestaltung des Pensionssystems. Ein Vorschlag: Kapitaldeckung statt Umlagesystem. Beim Kapitaldeckungsprinzip wird Vermögen angehäuft und auf dem freien Kapitalmarkt angelegt, um später daraus eine Pensions- oder Kapitalleistung zu beziehen.

Nur: Wenn die Kapitalmärkte bereits nach etwa 80 Tagen Trump derart Achterbahn fahren und die Weltwirtschaft vor einer Neuordnung stehen, ist es dann schlau, seine Pension auf Aktien zu setzen? Gut möglich, dass sich die Wogen wieder glätten, aber genauso gut ist es möglich, dass die Lage noch konfrontativer wird. Mit ruhigen Gewässern rechnet aktuell niemand, und Trump wird regulär noch bis 20. Jänner 2029 US-Präsident sein. Viel Zeit für viel Unruhe.

Oder wie X-User @greg es auf den Punkt bringt:

„Your 401k is now just a 401.“ (Anm.: 401 steht für einen Fehler bei einer Webseite-Anfrage).

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