YouTube Shorts: Das kann die Alternative zu Reels und TikTok-Videos wirklich
Nachdem die führende Plattform für Bewegtbilder mit YouTube Storys bereits eine Funktion anderer Apps, wie Instagram oder WhatsApp, adaptiert hat, legt YouTube mit einem weiteren Feature nach. YouTube Shorts bietet Usern die Möglichkeit, Kurzvideos im Hochformat zu erstellen, die höchstens 60 Sekunden lang sind. Die kurzen Clips sind an TikTok-Videos und Instagram Reels angelehnt, die Milliarden von Nutzern begeistern. Wie die beiden Social-Media-Kanäle können Unternehmen auch YouTube Shorts aktiv für ihr Online-Marketing nutzen, um ihre Reichweite und Bekanntheit zu steigern.
Was sind YouTube Shorts?
Die 60-sekündigen Videoclips können User direkt in der YouTube-App erstellen und mit Musik oder Soundeffekten hinterlegen, die sie in der YouTube-Mediathek auswählen können. Das Hochformat entspricht hierbei dem primären Nutzerverhalten, denn die meisten User verwenden YouTube auf dem Smartphone, das sie in der Regel senkrecht halten. Um zwischen den Videoclips zu wechseln, brauchen User lediglich nach oben oder unten zu wischen. Mithilfe der Algorithmen erkennt YouTube binnen kürzester Zeit die Interessen der Nutzer und spielt Content dementsprechend individuell aus.
Vorreiter der kurzen Videoclips sind unter anderem TikTok und Instagram Reels. Anders als bei diesen Social-Media-Kanälen können YouTube-Nutzer die Zielgruppe auswählen, wobei spezielle Inhalte für Kinder möglich sind. Die Formate sind dagegen ähnlich. Sowohl bei YouTube Shorts als auch bei Instagram Reels können User entweder Videos, einen Livestream oder Storys veröffentlichen sowie verschiedene Filter anwenden. Lediglich der Algorithmus funktioniert etwas anders, insofern Clips auch einige Tage nach ihrer Veröffentlichung viral gehen können.
YouTube Shorts gewinnen an Popularität
Mit YouTube Shorts springt die Videoplattform auf einen der aktuell erfolgreichsten Trends im Internet auf. Immer mehr User schauen sich online kurze Videoclips an und interagieren mit ihnen in den sozialen Netzwerken. Bei Instagram Reels machen die Clips über 20 Prozent der Verweildauer aus, bei Facebook sogar 50 Prozent. Neben der großen Reichweite und dem kommerziellen Nutzen hat die Einführung der Shorts tatsächlich auch politische Hintergründe. Bezüglich der chinesischen App TikTok, die ihren Erfolg mit den kurzen Videoclips begründet hat, werden immer wieder Bedenken laut. In Indien ist sie bereits gesperrt, andere Länder ziehen eine Zensur oder ein Verbot in Betracht.
Für diesen Fall bietet YouTube eine Alternative, mit der User dennoch einen Zugang zu dem Kurzvideo-Format haben. Angaben von Google zufolge sollen bereits 75 Prozent der YouTube-User das neue Feature nutzen, das wären immerhin 1,5 Milliarden Menschen (Stand 2022). Auch wenn nicht klar ist, ob einige Nutzer möglicherweise zufällig in die Shorts klicken, hat die neue YouTube-Funktion eine sehr hohe Reichweite, wobei die Zielgruppe sehr breit gefächert ist. Damit ergibt sich für kleine und große Unternehmen sowie Onlineshops die Chance, YouTube Shorts aktiv für ihre Online-Marketing-Strategie zu nutzen.
Kurzvideos als Gamechanger im Online-Marketing
Mit YouTube Shorts können Unternehmen innerhalb von 60 Sekunden die Bekanntheit ihrer Marke und Produkte nachhaltig ausbauen. Mit interessantem und humorvollem Content, der einen Mehrwert bietet, können sie eine breite Zielgruppe ansprechen und neue Interessenten auf sich aufmerksam machen. Je mehr User sie ansprechen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Nutzerzahlen steigen. Entscheidend ist es hierbei nicht allein, die Nutzer zum Liken, Teilen und Kommentieren zu animieren, sondern auch, dass der Google-Algorithmus anspringt.
Im besten Fall stuft er die Clips als relevant ein und spielt sie von Neuem aus. Die Chance, dass die Inhalte viral gehen und die Shorts viele Zugriffe erhalten, steigen mit einer professionellen Videoproduktion und dem dramaturgischen Aufbau der Clips. Einige Unternehmen konnten YouTube-Shorts bereits erfolgreich für sich nutzen. So haben beispielsweise die Deutsche Bahn, Obi oder Ryanair bereits deutliche Zuwächse erfahren, seitdem YouTube die Kurzvideos eingeführt hat.
Content Creation: Tipps zum Erstellen von YouTube Shorts
Die Einstiegshürde bei der Content Creation mit YouTube-Shorts ist vergleichsweise gering, denn die Videoclips lassen sich mit einem geringen Aufwand erstellen. Es sind weder professionelles Equipment noch besondere Skills erforderlich und es braucht neben einer standardmäßig guten Smartphone-Kamera lediglich relevante Inhalte und einfallsreiche Ideen. Dafür bietet YouTube im Editor eine Vielzahl von Funktionen, wie zum Beispiel:
- Filter anwenden
- Text-Sticker hinzufügen
- Kombination verschiedener Videogeschwindigkeiten
- Musik und Songs hinterlegen
- Audio-Samples und Video-Schnipsel ergänzen
- automatische Untertitel
- Timer oder Countdown erstellen
- mehrere Clips zusammenfügen (Multi-Segment-Camera Feature)
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Aufnehmen und Hochladen stellt Google auf seinen Support-Seiten zur Verfügung. Um die Shorts erfolgreich für das eigene Online-Marketing zu nutzen, gilt es darüber hinaus einige wichtige Aspekte zu beachten. Wichtig ist es, Interesse beim User zu wecken. Das gelingt etwa mit Text, wie einem CTA-Element (Call to action), der Verwendung von angesagten Hashtags und spannenden Thumbnails. Videoclips, die mit YouTube-Musik unterlegt sind, pusht YouTube eher und einem konsistent aktiven Account, der regelmäßig Inhalte produziert, schenkt der Algorithmus mehr Berücksichtigung. Hilfreich kann es außerdem sein, bekannte Internet-Gesichter in die Clips einzubeziehen. Durch ihre Bekanntheit und ihre Follower können sie wesentlich dazu beitragen, die YouTube-Shorts zu verbreiten.
Autor Hartmut Deiwick ist seit Februar 2020 CEO der Löwenstark Digital Group. Zuvor hat er bereits im November 2018 die Position als CEO der Löwenstark Online-Marketing GmbH eingenommen. Die Full-Service-Agentur entwickelt und betreut Online Marketing-Kampagnen in den Bereichen SEO-, SEA-, Marketplace Marketing, Affiliate-Marketing-, E-Mail-Marketing- und Social Media.