YouTube verhandelt mit Musiklabels über AI-Lizenzen
AI und Musik: Das ist dieser Tage ein kontroverses Thema. Es ist möglich, immer beeindruckendere Musikstücke mit Künstlicher Intelligenz zu kreieren, doch es gibt viel Kritik an den möglichen Gefahren für menschliche Künstler:innen – und auch um Verletzungen des Urheberrechts. Immerhin kommt bestehende Musik für das Training der AI zum Einsatz. Erst kürzlich setzte es deshalb eine Klage für die Startups Suno und Udio (wir berichteten). Nun führt YouTube Gespräche mit Musiklabels, um Lizenzen für AI-Musik zu erhalten, berichtet die Financial Times.
YouTube spricht mit Sony, Warner und Universal
YouTube will die Songs der drei großen Musiklabels Sony, Warner und Universal für AI-Tools lizenzieren, die die Musik beliebter Künstler:innen klonen. Die Google-Tochter hofft, die skeptische Industrie mit Vorauszahlungen zu überzeugen. Die Videoplattform benötigt die Inhalte, um die KI-Songgeneratoren legal zu trainieren, da sie sich darauf vorbereitet, in diesem Jahr neue Tools einzuführen.
Viele Künstler:innen sind jedoch nach wie vor vehement gegen die KI-Musikgenerierung. Sie befürchten, dass dadurch der Wert ihrer Arbeit untergraben werden könnte. Jeder Schritt eines Labels, seine Stars in ein solches System zu zwingen, wäre höchst umstritten. YouTube hat im vergangenen Jahr mit der Erprobung eines generativen AI-Tools begonnen, mit dem Nutzer:innen kurze Musikclips durch Eingabe einer Texteingabe erstellen können. Das Produkt, das ursprünglich „Dream Track“ hieß, sollte den Sound und die Texte bekannter Sänger:innen imitieren.
Lizenzvereinbarungen für AI immer wichtiger
Aber nur 10 Künstler:innen stimmten zu, an der Testphase teilzunehmen, darunter Charli XCX, Troye Sivan und John Legend. YouTube will nun Berichten zufolge „Dutzende“ von Interpret:innen verpflichten, um noch in diesem Jahr einen neuen AI-Songgenerator einzuführen. Lizenzvereinbarungen sind für die AI-Welle mittlerweile sehr wichtig. Unternehmen wie OpenAI schließen solche Deals mit Medienkonzernen, um große Sprachmodelle zu trainieren.
Die Verträge, die im Musikbereich ausgehandelt werden, wären anders als bei anderen Branchen. Es würde sich nicht um Pauschallizenzen handeln, sondern für eine ausgewählte Gruppe von Künstler:innen gelten, so Personen, die mit den Gesprächen vertraut sind. Es läge an den Labels, ihre Künstler:innen zu ermutigen, sich an den neuen Projekten zu beteiligen. Das bedeutet, dass die endgültigen Beträge, die YouTube bereit wäre, den Labels zu zahlen, zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht feststehen.