Speisekarten-Startup Yumzi: „Durchhalten und anpassen bringt dich weiter als jeder Businessplan“

Vergiss‘ PDFs: Ein neues Wiener Startup will einen essenziellen Teil der Gastronomie neu erfinden. Yumzi baut eine digitale Speisekarte für Restaurants, die sich die Gäste nicht nur aufs Smartphone holen können, sondern auch für Social Media oder Google Maps verwendet werden kann – und in der hintendrin viel Intelligenz steckt. Die Gründer heißen Lukas Ogoralek, David Jovanovic und Maciej Dzialoszynski, und gemeinsam haben sie große Pläne.
Im Interview mit dem Startup Interviewer spricht Yumzi-Mitgründer Lukas Ogoralek über das neue Startup, das Geschäftsmodell, Technologie und Ausbaupläne.
Um was geht es bei eurem Startup?
Lukas Ogoralek: Yumzi ist eine digitale AI-Menülösung, die moderne Technologie mit den bewährten Abläufen in der Gastronomie verbindet. Wir helfen Restaurants, Hotels und Bars dabei, ihre Speisekarten moderner, intuitiver und effizienter zu gestalten. Yumzi kann eine physische Karte ersetzen oder als smarte Ergänzung dienen, die das Restauranterlebnis für Gäste und Gastronomen gleichermaßen verbessert. Yumzi.app ist aber viel mehr als nur eine digitale Speisekarte.
Gäste erhalten eine intuitive Menüansicht mit optional hochwertigen Speisenfotos, die Appetit machen und die Auswahl erleichtern. Filterfunktionen helfen Allergikern oder Gästen mit speziellen Esspräferenzen schnell und einfach, genau das passende Gericht zu finden. Touristen profitieren von einer automatischen, KI-gestützten Übersetzung in über 30 Sprachen – ganz ohne das Personal zu belasten oder sich mühsam einzelne Gerichte erklären zu lassen. Die Karte bleibt jederzeit verfügbar, geht nicht verloren und ist auch bei Dunkelheit gut lesbar.
Was bringt das Angebot für Gastronomen?
Für Gastronomen bedeutet Yumzi.app weniger Aufwand und höhere Umsätze. Unsere AI-Importfunktion übernimmt das Einpflegen der Speisekarte aus PDFs automatisch. Änderungen sind mit wenigen Klicks erledigt, Tages- und Wochenkarten lassen sich flexibel und schnell aktualisieren – ohne Druckkosten. Yumzi steigert aktiv den Umsatz: Restaurants können gezielt Empfehlungen ausspielen – etwa das perfekte Wein-Pairing zum Steak oder ein Dessert nach dem Hauptgang. Zusätzlich liefert Yumzi wertvolle Einblicke und Statistiken: Welche Gerichte sind besonders beliebt? Welche Speisen werden häufig angesehen, aber selten bestellt? Diese datenbasierten Erkenntnisse helfen Restaurants, ihr Angebot gezielt auf die Wünsche ihrer Gäste abzustimmen.
Unsere Vision ist es, Yumzi.app als umfassendes Menü-Management-System zu etablieren. Künftig werden Gastronomen ihre digitale Karte nicht nur online nutzen können, sondern sie auch in ihrem eigenen Design physisch ausdrucken – ganz ohne teure Marketingfirmen oder Designer. Außerdem arbeiten wir an einem AI-Image-Enhancer, der aus einfachen Handyfotos professionelle Food-Bilder erstellt, um Gerichte auf jeder Plattform optimal zu präsentieren. Kurz gesagt: Wir möchten das volle Potenzial für Gastronomen herausholen – den Umsatz steigern, wertvolle Statistiken und Einblicke liefern, das Personal entlasten, Abläufe vereinfachen, Kosten sparen und gleichzeitig das Restauranterlebnis für ihre Gäste auf ein neues Niveau heben.
Was ist die Geschichte hinter deinem Startup? Wie und warum habt ihr angefangen?
Die Idee zu Yumzi ist aus der Praxis entstanden. Ich bin seit vielen Jahren in der Lebensmittelbranche tätig und habe einen Bäckereibetrieb mit aufgebaut, der Gastronomie- und Retailkunden in ganz Österreich beliefert. Dabei war ich immer wieder im direkten Austausch mit Gastronomen – und habe aus erster Hand erlebt, mit welchen Herausforderungen sie kämpfen: Personalmangel, hohe Fluktuation, Zeitdruck, gestiegene Gästeerwartungen. Besonders oft wurde mir geschildert, wie schwierig es ist, Gästen eine gute, individuelle Beratung zu bieten – einfach weil Personal fehlt oder kaum Zeit bleibt.
Gleichzeitig sind viele Speisekarten unübersichtlich oder für Touristen schwer verständlich. Genau da haben wir angesetzt: Wir wollten eine Lösung entwickeln, die den Gästen Orientierung gibt und dem Personal Arbeit abnimmt – ohne den Service zu ersetzen. So ist Yumzi entstanden: als digitale Menülösung, die einfach funktioniert, professionell wirkt und echten Mehrwert für beide Seiten schafft – für Gäste und Gastronomen.
Was unterscheidet dein Startup von der Konkurrenz? Was macht euch einzigartig, was ist die USP?
Wir sind drei sehr ambitionierte und zielstrebige Gründer, die mit Yumzi nicht einfach nur am Markt mitspielen wollen – wir haben das klare Ziel, die beste Menü-Lösung am Markt zu entwickeln, und zwar nicht nur lokal, sondern weltweit. Was uns besonders macht: Wir entwickeln unser Produkt täglich weiter, beobachten laufend die Entwicklungen am Markt, analysieren andere Lösungen – und vor allem: Wir sind extrem nah an unseren Kunden.
Mit allen Gastronomiebetrieben, die Yumzi nutzen, stehen wir persönlich in Kontakt. Wir hören aktiv zu, nehmen Ideen auf, diskutieren Verbesserungsvorschläge im Team – und setzen sie, wenn sinnvoll, oft innerhalb weniger Tage um. Wir glauben, dass die Gastronomie dringend einfache, durchdachte Tools braucht, die wirklich helfen. Unser Anspruch ist es, Yumzi genau zu so einem Werkzeug zu machen – eines, das Gastronomen ihre täglichen Kopfschmerzen abnimmt, Prozesse vereinfacht und ihnen wieder Raum gibt, sich auf das zu konzentrieren, was wirklich zählt: ihre Gäste.
Welche Technologien setzt ihr ein, bzw. welche hauseigene Tech habt ihr entwickelt?
Technologisch setzen wir stark auf künstliche Intelligenz und Automatisierung – alles mit dem Ziel, die Arbeit für Gastronomen zu erleichtern. Eine unserer wichtigsten Eigenentwicklungen ist unsere AI-Importfunktion: Sie erkennt automatisch Inhalte aus bestehenden Speisekarten – zum Beispiel aus PDFs – und wandelt sie in eine strukturierte, digitale Karte um. Das spart enorm viel Zeit.
Auch unsere Übersetzungsfunktion ist KI-basiert und speziell für gastronomische Inhalte optimiert, damit die Gerichte in über 30 Sprachen wirklich verständlich und korrekt beschrieben werden. Darüber hinaus entwickeln wir aktuell einen AI-Image-Enhancer, der einfache Handyfotos automatisch zu professionellen Food-Bildern verbessert – damit auch kleinere Betriebe ihre Gerichte hochwertig präsentieren können, ohne Fotograf oder Designer.
Ist eure Zielgruppe und wie erreicht ihr sie?
Unsere Zielgruppe sind Restaurants, Hotels, Bars und Cafés – also grundsätzlich alle gastronomischen Betriebe, die ihr Menü digitalisieren, ihre Abläufe vereinfachen und ihren Gästen ein moderneres Erlebnis bieten wollen. Wir erreichen diese Betriebe aktuell vor allem über Direktansprache, Empfehlungen, Branchennetzwerke, SEO und Social Media. Da wir mit all unseren Kund:innen persönlich in Kontakt stehen, spielt auch Mundpropaganda eine große Rolle.
Wie sieht es mit bisherigen Finanzierungen aus? Gibt es schon Investoren?
Es gab bereits Investorenanfragen und konkrete Angebote, die wir bisher bewusst abgelehnt haben – nicht aus Prinzip, sondern weil wir sehr stark an unsere Vision glauben und überzeugt sind, dass Yumzi noch enormes Potenzial hat, um zu einem wirklich großen Unternehmen zu wachsen. Wir sind grundsätzlich offen für strategische Partnerschaften und Investoren – aber bei uns zählt nicht nur die Summe, sondern vor allem auch das Zusammenspiel. Es muss menschlich und inhaltlich passen, damit wir gemeinsam langfristig etwas aufbauen können.
Kannst du uns dein Geschäftsmodell erklären? Wie generiert dein Startup Einnahmen?
Unser aktuelles Geschäftsmodell basiert auf einem Abonnement-System. Gastronomiebetriebe zahlen eine monatliche oder jährliche Gebühr für die Nutzung von Yumzi – je nachdem, was für sie besser passt. Zusätzlich planen wir neue, optionale Features wie unseren AI Image Enhancer, bei dem Nutzer Credits kaufen können, um ihre Food-Fotos automatisiert professionell aufzubereiten. Darüber hinaus haben wir noch einige starke Ideen in der Pipeline, wie wir Yumzi weiterentwickeln und zusätzliche Einnahmequellen erschließen können – aber immer mit dem Anspruch, fair zu bleiben. Uns ist wichtig, dass unsere Lösung leistbar bleibt und echten Mehrwert bietet, ohne jemals auf versteckte Kosten oder unnötige Gebühren zu setzen.
Was sind die nächsten Schritte für dein Startup? Habt ihr spezifische Ziele für die Zukunft?
Unser nächstes großes Ziel ist es, Yumzi noch stärker im DACH-Raum zu etablieren und weiter zu wachsen – sowohl bei der Kundenzahl als auch bei der Markenbekanntheit. Parallel dazu arbeiten wir intensiv an neuen Features, wie dem AI Image Enhancer, mit dem Gastronomen ihre Gerichte noch hochwertiger präsentieren können.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Möglichkeit, aus der digitalen Karte direkt eine physische Version im eigenen Design zu erstellen – damit Gastronomen ohne externe Hilfe beide Varianten nutzen können: digital und klassisch. Langfristig wollen wir Yumzi als führende Menü-Management-Lösung weltweit etablieren – mit einem fairen, flexiblen und datenbasierten System, das echte Probleme löst und die Gastronomie nachhaltig unterstützt.
Hast du Tipps für andere Gründerinnen und Gründer?
Mein wichtigster Tipp: Hör nie auf, dein Produkt weiterzuentwickeln – aber verliere dabei nie den echten Bedarf der Kund:innen aus den Augen. Hol dir früh und ehrlich Feedback und bleib nah an deinen Nutzer:innen. Und: Lass dich nicht entmutigen, wenn etwas nicht sofort funktioniert. Durchhalten, zuhören und anpassen bringt dich oft weiter als jeder Businessplan.
Diese Story ist mit dem Startup Interviewer, einem AI-Tool von Trending Topics entstanden. Willst du ebenfalls zu deinem Startup von unserer AI interviewt werden, dann klicke hier. Weitere Startup-Interviews findest du hier.