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ZIB100: Der ORF zählt jetzt 24.000 WhatsApp-Abonnenten – App soll wichtigster Kanal werden

Hochkant-Nachrichten via Messaging-App. © Jakob Steinschaden
Hochkant-Nachrichten via Messaging-App. © Jakob Steinschaden
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Dass der ORF Hochkant-Videonews via WhatsApp an interessierte Nutzer versendet, darauf hätte vor wenigen Jahren wohl kaum jemand gewettet. Und doch: Seit dem Start der ZIB100 in der Messaging-App in Besitz von Facebook konnte der ORF 24.000 Abonnenten sammeln, wie TrendingTopics.at exklusiv in Erfahrung brachte. „Das übertrifft unsere Erwartungen bei weitem – und es gibt das Service ja erst seit sieben Wochen. Wöchentlich kommen derzeit zwischen 500 und 1.000 neue Abonnenten dazu“, sagt Patrick Swanson, Social-Media-Verantwortlicher der „Zeit im Bild“. „Unsere Statistiken zeigen, dass die Öffnungsraten der WhatsApp-Nachrichten zwischen 80 und 90 Prozent liegen. Das ist derzeit die einzige Statistik, die wir dazu auswerten.“

Zur Einordnung: Am Tag des Starts konnte die ZIB100 etwa 10.000 WhatsApp-Abonnenten gewinnen, derstandard.at als Vorreiter in dem Feld hält derzeit bei 20.000 WhatsApp-Abonnenten.

Bald wichtiger als Facebook

Da die ZIB100 nicht nur via WhatsApp, sondern auch direkt auf der orf.at-Seite abrufbar ist und auch via Facebook und Twitter in nativen Videos verbreitet wird, ist die Messaging-App noch nicht der wichtigste Kanal für die Inhalte. „Wenn die ZIB100 auf Facebook viele Shares und Likes bekommt, dann ist das unser stärkster Ausspielkanal. Es gibt aber genauso Tage, an denen die Facebook-Views etwas niedriger sind und es dafür aber viel mehr Views via WhatsApp/orf.at gibt“, sagt Swanson. „Da das Wachstum des ZIB100-Whatsapp-Services aber so stark ist, glauben wir, dass das wohl bald regelmäßig der stärkste Ausspielkanal werden wird.“ Überlegungen, die 100 Sekunden langen Video-News auch über andere Messaging-Apps zu verbreiten, gibt es, konkrete Pläne allerdings nicht.

WhatsApp ist für den ORF aber nicht nur Ausspiel-, sondern auch Feedback-Kanal. „In der ZIB100-Redaktion versuchen wir, die Nachrichten so regelmäßig wie möglich zu beantworten, im Sinne des Dialogs mit unserem Publikum“, sagt Swanson. Man erhalte viel Lob für den Dienst, aber auch Kritik. „Hin und wieder kommt auch Kritik an der Sendung, die besprechen wir dann und wir versuchen auch umfassend zu antworten. Wir nehmen das also schon sehr ernst.“

Die Technik dahinter

Um via WhatsApp an Abonnenten News aussenden zu können, hat der ORF die Dienste der österreichischen Firma atms in Anspruch genommen, die ihrerseits vor rund einem Jahr sms.at aufkaufte (mehr dazu hier). atms hat mit Ö3 bereits einen anderen Kunden aus dem ORF-Imperium (TrendingTopics.at berichtete), der wie die ZIB100 auf das gemeinsam mit der Digitalagentur Die Socialisten entwickelten Online-Dienst WhatsATool setzt.

WhatsATool ist nach einer kostenlosen Testphase von 30 Tagen ab einer Grundgebühr von 50 Euro zu haben. Die Paketgröße hängt von der Anzahl der anvisierten Nutzer ab, pro aktivem Nutzer kommt eine monatliche Gebühr von fünf Cent (exkl. USt.) dazu. „Alle Pakete enthalten die Möglichkeit für Chat- und Push-Dienste und es gibt kein Limit für die Anzahl der unterschiedlichen „Kanäle“ bei Push-Diensten“, sagt atms-Chef Markus Buchner. Ab August würden Kunden neben WhatsApp auch über die Messaging-App Telegram Nachrichten an Abonnenten senden können.

Kniffeliger Datenschutz

Da WhatsApp als US-amerikanische Firma und Facebook-Tochter auf US-amerikanischen Servern läuft, müssen atms und der ORF auf den korrekten Schutz der Nutzerdaten achten. „Da atms ein in Österreich lizensierter Netzbetreiber ist, für den spezielle Datenschutzbestimmungen gemäß Telekommunikationsgesetz und Datenschutzgesetz gelten und auch unsere Kunden wie der ORF strengen Anforderungen betreffend Datenschutz an uns stellen, werden alle Daten ausschließlich auf eigenen gesicherten Servern in österreichischen Rechenzentren verarbeitet“, sagt Buchner. WhatsApp selbst würde die Nachrichten an die Nutzer standardmäßig verschlüsseln.

„Ein Verschlüsseln der Handynummer des Benutzers ist nicht möglich bzw. nicht vorgesehen, da die Handynummer Teil der WhatsApp-internen Benutzerkennung ist“, so Buchner weiter. „Da atms ausschließlich als technischer Dienstleister agiert, gelten für den Endkunden bei jedem Dienst die Datenschutzbestimmungen und AGBs des eigentlichen Diensteanbieters (z.B. des ORF im Falle der ZiB100), der sicherstellt, dass sein Dienst datenschutzkonform ist.“

Bald mit Chatbots?

Das Trendthema Chatbots, das die österreichische Start-up-Szene erfasst hat (TrendingTopics.at berichtete), wird auch beim ORF und bei atms wahrgenommen. „Auch darüber denken wir nach. Derzeit sind wir aber mit dem bestehenden Angebot sehr glücklich und versuchen, dieses Wachstum so gut wie möglich zu bewältigen“, sagt Swanson. Buchner fügt an: „Auch wir haben sehr konkrete Erweiterungspläne für unsere Plattform. Es kann gut sein, dass hierbei auch Chatbots integriert werden. Mehr möchte ich aktuell aber noch nicht dazu verraten.“

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