Zolar: 25 Millionen Euro für Solaranlagen-Startup
Eigentlich ist die Idee ja simpel. Immer mehr Menschen wollen sich am Hausdach eine Solaranlage installieren, um umweltfreundlich Teile ihres eigenen Strombedarfs zu decken. Doch wo bekommt man die Photovoltaikanlage her, und wer installiert sie? Der Berliner Unternehmer Alex Melzer hatte da 2016 eine einfache Idee: Warum nicht einen Online-Shop entwickeln, in dem man sich die PV-Anlage samt Installateur einfach bestellen kann?
Zolar heißt das Berliner Startup – und hat jetzt auch das Interesse von großen Energieanbietern geweckt. In einer neuen Finanzierungsrunde hat Melzers Firma satte 25 Millionen Euro bekommen – anstatt der bisher geplanten zehn Millionen. Das Risikokapital kommt unter anderem von Inven Capital, dem VC-Arm des tschechischen Energieversorgers ČEZ und von Baywa Energy Ventures aus Deutschland.
PV-Anlagen einfach online bestellen
Die Digitalisierung des Vertriebs von Solaranlagen reizt die europäischen Investoren. Denn klar: Die sich beschleunigende Energiewende erzeugt immer mehr Privathaushalte, die auf Solarenergie setzen wollen. In Österreich hat die Regierung das Ziel der Million Solardächer ausgerufen, um bis 2030 einen CO2-neutralen Energiemarkt im Land zu haben. das kommende Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG) sieht auch Energiegemeinschaften vor, damit regional produzierte erneuerbare Energie günstiger gemacht wird.
Bei Zolar können sich Menschen in Deutschland nun ihre Solaranlagen bestellen und auch gleich den Installateur beauftragen. Eine Solaranlage mit 25 Quadratmetern, die bis zu 3.000 kWh schafft, kommt inklusive einem passenden Stromspeicher auf etwa 12.000 Euro. In einem Online-Konfigurator können sich Interessierte einen Kostenvoranschlag einholen.
Entstanden ist die Idee auf einer Fahrrad-Tour durch Südamerika Melzers im Jahr 2015. Der Anblick schrumpfender Gletscher, ausgetrockneter Flüsse und abgestorbener Bäume hätten ihn damals zu der Überzeugung gebracht, etwas im Bereich erneuerbarer Energien tun zu müssen. „Solarenergie ist im Vergleich mit fossilen Brennstoffen und auch Wind- und Wasserkraft zudem die für Mensch und Umwelt am wenigsten einschränkende Möglichkeit, um selbst Energie zu erzeugen. Photovoltaik riecht nicht, macht keinen Lärm und nimmt nur wenig Platz weg“, schreibt er.