Entlassungswelle

Zolar streicht mehr als die Hälfte der Stellen – Rückzug aus B2C-Geschäft

Solardach-Aufbau. © Zolar
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Erst vor etwa einer Woche hat das norwegische Solar-Scale-up Otovo fast die Hälfte seiner Angestellten entlassen (wir berichteten). Nun macht ein weiteres Jungunternehmen aus der Branche einen so drastischen Schritt. Die Berliner Solar-Jungfirma Zolar entlässt laut Gründerszene mehr als die Hälfte der Mitarbeiter:innen. Gleichzeitig zieht sich Zolar, das in der Vergangenheit Investments im dreistelligen Millionenbereich einsammeln konnte, aus seinem ursprünglichen Kerngeschäft – der Installation von Solaranlagen bei Endkund:innen – zurück.

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Zolar wird zum reinen B2B-Business

Zolar will sich nach eigenen Angaben strategisch neu ausrichten und künftig ein reines B2B-Business betreiben. Zum künftigen Angebot sollen Digitalisierungstools für Planung, Installation und Betrieb von Solaranlagen fallen, sowie Finanzierungslösungen für Installationsbetriebe. Als Hintergrund nennt das Jungunternehmen die Fragmentierung des Solarmarktes, der weiterhin von kleinen Handwerksbetrieben dominiert werde.

„Als digitale Plattform, die Hausbesitzende und lokale Installateure zusammenbringt, war unser Fokus schon immer, durch unsere digitalen Tools für beide Seiten den Weg zur Solaranlage so einfach und effizient wie möglich zu machen. Wir freuen uns sehr, dass wir diese Services in Zukunft allen lokalen Installateuren zur Verfügung stellen können. Leider bedeutet dieser strategische Schritt aber auch, dass wir uns von einer substanziellen Zahl unserer Mitarbeitenden trennen werden“, erklärt Jamie Heywood, CEO von Zolar.

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Geschäft mit Privatkund:innen läuft aus

„Aufgrund dieses neuen Fokus wird das Neugeschäft mit Privatkunden in den kommenden Monaten auslaufen. Alle bis dahin verkaufen Anlagen werden wie geplant fertiggestellt und die bestehenden Kund:innen auch in der Zukunft weiter betreut“, schreibt das Jungunternehmen in seiner Pressemitteilung. Die Kündigungswelle soll Berichten zufolge vor allem Mitarbeitende aus dem B2C-Geschäft betreffen, aus dem das Scale-up nun aussteigt.

Das 2016 gegründete Scale-up hatte im vergangenen Jahr den Gründer Alex Melzer als CEO verabschiedet. Übernommen hatte der Brite Jamie Heywood. Bislang versprach die Jungfirma Besitzer:innen von Ein- oder Zweifamilienhäusern, dass sie online Photovoltaikanlagen für ihr Dach planen und bestellen können. Zolar übernahm neben der Installation auch den bürokratischen Aufwand. Bis 2030 wollte das Unternehmen nach eigener Aussage mehr als zehn Millionen Privathaushalte in Europa mit erneuerbarer Energie versorgen. Dieses Projekt liegt nun offiziell auf Eis.

Der Bullwhip-Effekt peitscht die PV-Industrie

Solarbranche weiter von Bullwhip-Effekt betroffen

Die Entlassungswellen bei früher sehr stark aufgestellten Solar-Startups wie Otovo und Zolar zeigt, dass die Branche weiterhin vom Bullwhip-Effekt betroffen ist. Es handelt sich dabei um ein Phänomen in der Lieferkette, bei dem Anbieter in Boom-Zeiten große Produkt-Bestellungen machen und dann auf diesen sitzen bleiben, wenn die Nachfrage wieder sinkt. In diesem Jahr litten viele europäische Solar-Startups unter diesem Phänomen (wir berichteten).

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