Zoll-Angst: Bitcoin fällt unter 80.000 Dollar, Tech-Aktien verlieren stark

Nein, er könne keine Rezession im Zuge seiner Strafzoll-Politik, die er derzeit fährt, ausschließen. Sorgte donald Trump bis vor wenigen Wochen nicht für stark gestiegene US-Aktien und Kryptowährungen, verkehrt sich das derzeit ins Gegenteil. Am Montag sind sowohl die Kurse von Krypto-Assets als auch die Aktien der großen US-Unternehmen stark gefallen. Bitcoin ist nunmehr weniger als 80.000 Dollar wert, Tesla verliert mehr als 8 Prozent – und auch sonst sieht es derzeit ziemlich mies aus für alle, die in Tech und Krypto investiert haben.
Die Wall Street verzeichnete am Montag erhebliche Kursverluste. Der S&P 500 fiel um 2 Prozent, nachdem er in der Vorwoche bereits 3,4 Prozent eingebüßt hatte – die schlechteste Wochenperformance seit sechs Monaten. Der Technologie-lastige Nasdaq Composite gab sogar um 3,1 Prozent nach, wobei Tesla mit einem Minus von über 8 Prozent besonders stark betroffen war. Banken und Technologiewerte gehörten zu den größten Verlierern, darunter Palantir (-7,6%), Nvidia (-5,1%) sowie Morgan Stanley, Citigroup und Goldman Sachs (alle mehr als -4%).
Die Marktschwäche wird hauptsächlich auf Bedenken hinsichtlich der Wirtschaftspolitik von Präsident Trump zurückgeführt, insbesondere bezüglich seiner Zollpläne. Die zunehmenden Handelsspannungen mit China, das am Montag Vergeltungszölle auf US-Waren im Wert von etwa 22 Milliarden Dollar in Kraft setzte, verstärken die Sorgen der Investoren. Finanzminister Scott Bessent bestätigte am Wochenende Anzeichen einer wirtschaftlichen Schwäche in den USA, was die Verunsicherung zusätzlich vergrößerte.
Hier die Verluste der größten Kryptowährungen in den vergangenen 24 Stunden:
Angstbarometer steigt
Der VIX-Index, bekannt als “Angstbarometer” der Wall Street, stieg auf 27 Punkte – den höchsten Stand seit Mitte Dezember.
Als Reaktion auf die Marktturbulenzen stiegen US-Staatsanleihen, da Anleger sichere Häfen suchten. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel um 0,09 Prozentpunkte auf 4,22 Prozent. Mehrere große Banken haben ihre zuvor optimistischen Prognosen für Aktien in diesem Jahr zurückgenommen. JPMorgan warnt, dass der S&P 500 aufgrund der “Handelsunsicherheit” auf bis zu 5.200 Punkte fallen könnte – ein Rückgang von fast 10 Prozent gegenüber dem aktuellen Niveau.
Citi-Analysten sehen ein mögliches Absinken auf 5.500 Punkte. Diese Prognosen stehen in starkem Kontrast zu den Dezember-Erwartungen, als ein Durchschnitt von zehn globalen Banken für 2025 einen Anstieg des Index um etwa 10 Prozent auf 6.550 Punkte prognostizierte.
Auch die europäischen Märkte wurden von den negativen Entwicklungen erfasst. Der Stoxx Europe 600 fiel um 1 Prozent, belastet durch Verluste im Bank- und Technologiesektor. Der deutsche DAX, der in der Vorwoche nach der Einigung auf ein historisches Ausgabenpaket noch Rekordhöhen erreicht hatte, gab um 1,5 Prozent nach. In Asien sanken die chinesischen Verbraucherpreise im Februar zum ersten Mal seit 13 Monaten, was die anhaltende Schwäche der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt unterstreicht. Der CSI 300 schloss 0,4 Prozent niedriger, während der Hang Seng Index um 1,9 Prozent nachgab, obwohl er im Jahresverlauf immer noch um 19 Prozent im Plus liegt.