zone14: Wiener Startup trackt Fußballspieler:innen per Computer Vision
Sie sind ausgezogen, um AI mit Fußball zu verheiraten: 2019 haben Lukas Grömer, Tobias Gahleitner und Simon Schmiderer begonnen, mit zone14 ein Startup aufzubauen, dass automatisierte Analysen von Fußballspieler:innen per Kamera ermöglicht. Nachdem bereits mit „Replay“ ein KI-Kamerasystem ab etwa 280 Euro für kleine Fußballvereine auf den Markt gebracht wurde, kommt mit „Stats“ nun eine Software auf den Markt, mit der nicht mehr zwingend eine Kamera oder GPS-Tracker notwendig sind, um etwa zurückgelegte Distanzen, Sprints, Durchschnittliche Geschwindigkeit oder Höchstgeschwindigkeit der Spieler:innen zu messen. Das Startup will sich somit künftig mehr auf Software denn auf Hardware fokussieren.
Das Tracking der Spieler:innen dank Computer Vision soll vor allem zeitsparend sein und in unter 30 Minuten funktionieren – händisch würde man viele Stunden benötigen. Was in der aktuell vorliegenden Beta-Version, zu der zuerst Partner-Clubs Zugang erhalten, noch nicht funktioniert: die automatische Erkennung von Toren, Schüssen und Pässen. Auch qualitativ will man sich von ähnlichen Systemen, die Mitbewerber machen, unterscheiden: „Wir sind im engen Austausch mit anderen Unternehmen, die an ähnlichen Tools forschen. Der größte Unterschied ist, dass diese meist auf Videomaterial aus Profiligen mit perfekten Bedingungen basieren und daher bei schlechteren Kamerapositionen, Wetter-, Licht- oder Platzbedingungen nicht mehr funktionieren.“, so Mitgründer Gahleitner.
Zone14: Wiener Startup bietet Fußballklubs KI-gestützte Videoanalyse
Während in Profiligen solche Videoanalysen längst Standard sind, schwebt es zone14 vor, die Technologien in die Masse von Amateurvereinen zu bringen. Dort will man Trainer:innen ermöglichen, durch Datenanalyse Muster zu erkennen, um Taktiken durch das Aufzeigen von wiederkehrenden Stärken und Schwächen zu verfeinern. Ab Anfang 2024 soll die Software aus der Beta-Phase entlassen werden und dann jedem Verein zugänglich gemacht werden. „Unser nächstes Ziel ist es, ganz klar Events wie Tore, Schüsse, Pässe direkt aus den Videos zu erkennen. Das spart allen Beteiligten Zeit und Analysen, aber auch Highlight Clips können so noch schneller erstellt werden“, so Mitgründer Schmiderer.
Entwickelt wurde die Computer-Vision-Software mit Hilfe von Förderungen der Wirtschaftsagentur Wien und des Austria Wirtschaftsservice für vertrauenswürdige KI, außerdem war die Jungfirma Teil der Entrepreneurship Initiative der FH Technikum in Wien. Bis dato wird das Kamerasystem Replay von 53 Fußballvereinen in vier Ländern eingesetzt – unter anderem dem Wiener Sportclub oder der Austria Wien.