Zu Toyotas großer Elektroauto-Strategie gehören… ziemlich viele Hybride
Im Windschatten von Tesla sind sie alle der Reihe nach mit ihren großen Elektroauto-Plänen an die Öffentlichkeit gegangen – Volkswagen, Hyundai, Stellantis, und so weiter und so fort. Doch rund um den größten Player am klassischen Markt ist es bisher eher ruhig geblieben: Toyota. Nach Absatzzahlen ist der japanische Konzern der größte Autohersteller der Welt vor Volkswagen, lediglich beim Börsenwert ist Tesla (wie mehrmals berichtet) eine echte Nummer größer als Toyota (siehe Grafik unten).
Waren die Japaner bisher eher auf der Schiene, viele Hybrid-Autos (allen voran der Prius) und einige wenige Wasserstoffautos (Mirai) auf den Markt zu bringen, geht es jetzt endlich stark Richtung Batterie-elektrische Autos. Bis 2025 will der japanische Automobilkonzern weltweit insgesamt 15 batterieelektrische Fahrzeuge einführen, darunter sieben „bZ“-Modelle. „bZ“ steht dabei kurz für „beyond Zero“ und soll das Null-Emissions-Ziel verdeutlichen. Den Anfang wird 2022 der Elektro-SUV Toyota bZ4X machen, der als Konzept aktuell in Shanghai vorgestellt wurde.
Leistungsdaten wie etwa Reichweite und Batteriegröße gibt es zum bZ4X noch nicht, aber klarerweise wird sich der Wagen am Markt mit den Elektro-SUVs anderer Hersteller wie Volkswagen, Audi und Co matchen müssen. PR-technisch hohe Ziele hat Toyota auch. „Mit verschiedenen Ansätzen und Initiativen will das Unternehmen die Emissionen über den gesamten Fahrzeuglebenszyklus hinweg eliminieren – inklusive Herstellung, Vertrieb, Nutzung, Recycling und endgültige Entsorgung“, heißt es in einer Aussendung – bis wann das passieren soll, steht aber nicht dabei.
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Festhalten an den Hybriden
Sich kleiner machen als man ist neben Tesla und Volkswagen will Toyota nicht. So verdeutlicht man, dass man bisher „mehr als 17 Millionen elektrifizierte Fahrzeuge“ verkauft hat – klar, Toyota war ein Vorreiter bei Hybriden. Und sieht seine nähere Zukunft auch weiter in dem Sektor. Denn zwar sind bis 2025 15 reine Elektroautos geplant, aber auch 55 weitere Modelle, die eben großteils Hybride sind. „In Europa wird dies bis 2025 zu einem Antriebsmix von mehr als 70 Prozent Hybriden, rund 10 Prozent Plug-in-Hybriden und gut 10 prozent Nullemissionsmodellen führen – sowohl batterieelektrische als auch brennstoffzellenelektrische“, heißt es aus dem Konzern.
Batterie-Autos sind für Toyota nämlich ordentlich problematisch. „Je mehr Elektroautos wir bauen, desto größer wird der CO2-Ausstoß“, sagte Konzernchef Akio Toyoda erst im Dezember. Denn im Heimatmarkt kommt der Strom großteils aus Kohle- und Gaskraftwerken, was den CO2-Fußabdruck eines E-Autos natürlich deutlich vergrößert als in anderen Märkten wie Mitteleuropa, wo viel mehr erneuerbare Energien im Strommix zu finden sind. Dass aber nun Volkswagen, nach Stückzahlen knappe Nummer 2 am Weltmarkt, sowie die Politik (v.a. in Europa, aber auch den USA) aufs E-Gaspedal steigen, hat Toyota zum handeln gezwungen. dazu wurde auch mit Tesla-Partner Panasonic ein Joint Venture zur Batterieentwicklung gegründet (Trending Topics berichtete).
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